Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 21. Juli 2016
Macht und Ego und Politik
Ich wundere mich immer wieder über die Masse Mensch,
die ich da in den Medien sehe. Sie gehen in der Masse auf, diese in
der Masse auftretenden Leute, sie suchen den Führer, den Häuptling,
der ihnen die Parolen vorgibt, die sie dann in blinder Gefolgschaft
skandieren. Oft gerät das dann außer Kontrolle und es kommt zu
extremen emotionalen Reaktionen, die dann von eben diesen Häuptlingen
für sich ausgenutzt werden. Es scheint eine Energie zu sein, mit der
sich gut herrschen lässt. Sie beten (oft auch gezwungenermaßen)
eine scheinbare Stärke an, diejenige Stärke, die sich überall und
gegen jeden durchsetzt, mit nahezu mailen Mitteln. Man möchte diesen
Leuten, die die eigene Schwäche mit der scheinbaren Stärke anderer
auszugleichen versuchen, zurufen, dass das ganze Business um Macht so
funktioniert, dass sie Machtansprüchen aufsitzen, die oft nicht die
lautersten sind. Immer wieder treten Rattenfänger auf, die das auszunützen und ihren eigenen Ansprüchen die Zustimmung zu ihrer Person abzuschöpfen versuchen.
Ja, auch in Wählerstimmen! Viele Menschen, auch wenn sie
vergleichsweise rau und ungebildet sind, wenn sie in einer überwältigenden Unübersichtlichkeit Orientierung suchen, das Einfache, Gewalttätige, sollten das Potential
entdecken, das in ihnen selbst steckt. Sie sollten nicht resignieren
und sich selbst nachspüren, nicht sofort auf die bequeme Weise
annehmen, dass die es schon richten werden. Wer sind die? Die
ständige Frage danach, das Hinterfragen scheinbarer Entscheider aus
den „Eliten“, macht vielleicht auch eine demokratische
Grundgesinnung aus. Alternativen zu haben, gegensätzliche Ansichten
zu den Problemen, ist das, was ausgetragen werden muss. Austragen
heißt aber nicht, vorgegebene Schwachmaten-Parolen zu skandieren und
einfach mit der Masse mitzulaufen. Einmischen, dabei sein,
nachfragen, bezweifeln, - das macht vielleicht auch das Wesen einer
Demokratie aus, die sich selbst ständig nach ihrer Legitimation
fragt und nie ganz und gar festgelegt ist.
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