Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 13. Januar 2016

Geschäftsfußball

Jetzt ist wieder der große Wechselzirkus im Fußball im Gang. Jeder checkt seinen Marktwert neu ab und geht dorthin, wo er augenblicklich am meisten verdient. Der FC Bayern fährt schon traditionsgemäß nach Katar ins Trainingslager (was wohl alles sagt!) und die englischen Vereine sind hinter den besten Bundeligastars her. Na klar, sie scheinen mehr Kohle zu haben als die hiesigen. Es ist das einzige, was gilt. Schalke hat zwar Gazprom als Sponsor, aber das scheint gerade jetzt auch nicht gerade Wunder zu garantieren. An was das wohl liegt? Selbst Guardiola, der edle Humanist, geht nach England, weil er, wie er sagt, dort „eine neue Herausforderung“ annehmen will. Im Klartext heißt das: dort verdient er einen dermaßen Arsch voll Geld, dass alle anderen Clubs, - auch der reiche FC Bayern – da nur noch staunen können. Ist doch klar, dass der FC Bayern seinerseits in der Bundesliga das Regal leer gekauft hat. Er hat halt am meisten Geld hierzulande. So einfach ist das und so weit entfernt von der alten „11-Freunde“-Idiologie, vom geradezu religiösen Glauben an Vereine, die ihre Region repräsentieren sollen und doch nur die wichtigsten Firmen, Sponsoren und Geldgeber dieser Region repräsentieren (was wohl am besten an den wechselnden Namen ihrer Stadien abzulesen ist). Vereine sind Kapitalzusammenballungen mit einem Namen, nichts anderes. Sie kaufen und verkaufen ihr Personal, wie andere Firmen in dieser „Marktwirtschaft“ auch. Was soll denn daran romantisch sein und zur Identifikation einladen? Gerade sehr volkstümliche Fußballtrainerhelden haben doch unlängst die Farbe gewechselt, sind von Gelb zu Rot gegangen. So what? Soll'n sie doch! Nur die dahinter stehende Idiologie, die hat sich in meinen Augen längst ad absurdum geführt. 

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