Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 10. Januar 2016
Political Correctness
Political
Correctness ist ein Problem. Hierzulande. Überall. Sich freiwillig
gewissen scheinbar moralischen Schranken zu unterwerfen, die man aber oft
ändert und dem jeweiligen Zeitgeist flexibel unterwirft. Am „Struwelpeter“
soll in diesem Sinne herumredigiert werden, an vielen anderen Büchern auch. Sprachordnungen sollen umgestoßen werden, man darf bestimmte Dinge nicht mehr sagen."Neger" zum Beispiel. Antiamerikanismus ist ein weiteres Beispiel. Die USA als die böse
Macht. Was immer die Vereinigten Staaten tun, ist falsch, glauben
Teile der Linken und Linksliberalen. In den USA selbst sind Denkverbote ebenso beliebt.
Die Technik, im Fernsehen voyeuristisches Mitgefühl zu erheischen,
um es als Machtmittel zu missbrauchen, ist bei den Wichtigs besonders
beliebt. Es geht um in den jeweiligen Gruppen akzeptierte Lebens- und
Verhaltensnormen. Es geht um die Identifikation mit denen, die man
als glaubt, als besonders wertvoll, hip, alternativ oder einfach nur
zeitgerecht erkannt zu haben. Dass dies aber eine soziale
Konstruktion sein kann, eine zugewiesene Rolle, wird dabei in Kauf
genommen. Als im Mai des Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in New
York mit einem Preis geehrt wurde, hat eine ganze Reihe von
prominenten Autoren (dem Vernehmen nach AutorInnen wie Joyce Carol
Oates, Michael Ondaatje u.a.) gegen die Auszeichnung protestiert.
Argument: man dürfe eine Zeitschrift nicht prämieren, die mit ihren
Mohammed-Karikaturen religiöse Gefühle verletze. Mit einer solchen
Instinktlosigkeit wiederhole man nur das imperialistische Muster und
handele rassistisch. Ob es bei der Kontroverse auch etwas um Empathie
ging, also jene Fähigkeit, sich in andere Menschen und andere Haltungen hineinzudenken?
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