In Bezug auf die
Massentierhaltung lamentieren gerade die, die sich den dreifachen
Preis für Fleisch und seine Produkte locker leisten können, am
lautesten! Sie goutieren ganz besonders den erlesenen Geschmack
dessen, was sich da als „Biofood“, "Naturkost" oder „direkt vom Erzeuger“
präsentiert. Stets lächelnde oder als urige Stimmungskanonen
„rüberkommende“ Fernsehköche zeigen's in langatmigen Sendungen,
wie's am besten gemacht und "zubereitet" wird. Das Zeitbudget derer, die so etwas
möglichst nachkochen sollten, steht dazu natürlich in keinerlei
Zusammenhang.
Es geht aber
vielleicht auch darum, dass das so obergut Schmeckende einmal die
Gestalt unserer Mitgeschöpfe hatte und dass wir Tiere möglicherweise
nicht beliebig zu unserem eigenen Vorteil missbrauchen dürfen. Wer
von diesen Statusgourmets hat auch nur einmal einer Kuh ins Auge
geschaut? Es geht darum, Prioritäten beim Verbraucher zu verändern!
Was sind wir bereit, auszugeben, wenn wir schon Fleisch fressen
müssen? Wir sind von der Evolution als Allesfresser
ausgelegt. Aber rechtfertigt das einen massenhaften Mord an der
Tierwelt, eine gnadenlose Produktion, die mit dem preiswerten Tod
dealt? Ist es in Zeiten der Klimaprobleme das Privileg einer kleinen
Klasse von Besitzenden in unserer Gesellschaft, sich jenes „bessere“
Fleisch leisten zu können, das freilich auch mit einer
katastrophalen Energiebilanz „erzeugt“ wurde? Ist Fleisch das,
was im Supermarkt als clean und smart verpackte Ware ausliegt? Oder
was ist es? Mache ich mich schuldig, wenn ich an diesem Wahnsinn
teilnehme? Sind diejenigen, die beim Metzger daran teilnehmen und den
dreifachen Preis bezahlen können, frei gesprochen? Absolution an der
Fleischtheke? Übrigens: Clemens Tönnies ist Chef des nach seinem
Namen benannten größten Fleischkonzerns in Deutschland und
gleichzeitig Aufsichtsratschef des Fußballclubs FC Schalke 04.
Derzeit von Medien verbreiteter Fleischkonzernjahresumsatz: 5,6,
Milliarden Euro.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen