Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 5. Februar 2015

Echnaton rocks

Wir sollten begreifend umsetzen, dass die alten Ägypter wirklich gelebt haben und nicht nur ein Kapitel im Buch der Geschichte sind. Dass sie uns trotz eines zeitlichen Abstands von ungefähr 3000 Jahren sehr sehr nahe sind. Natürlich erfahren wir heutzutage von der Geschichte der Herrschenden, die spannend genug ist. Die Pharaonen. Dies alles ist aber keine Fiktion, sondern war Realität! Echnaton begehrte als Nachfolger seines Vaters Amenophis III. auf gegen die alte Welt der Götter und gegen sämtliche gesellschaftlich vorgegebenen Gewissheiten, um den einen Gott Aton dagegen zu setzen, den Sonnengott. Er ließ die alten Priester des Obergottes Amun in Theben entmachten, er ließ öffentliche Zeugnisse deren Macht umgestalten und Inschriften aus Tempeln in Ägypten herausschlagen. Er verließ die alte Hauptstadt Theben, die er nicht liebte und die ihn nicht liebte, um eine eigene Hauptstadt Achet-Aton zu gründen. Er brachte eine neue Richtung in die darstellende Kunst, indem er den Pharao auch in seiner privaten, persönlichen Umgebung abbilden ließ, nachdem zuvor nur die „öffentliche“ Darstellung als Schlachtenlenker und Herrscher über seinem Volke üblich war. Er nahm sich diese unglaublich schöne Nofretete (als Statue heute in Berlin) zur Frau und bildete mit ihr ein Herrscherpaar, das gemeinsam seine neue Religion praktizierte. 
Seine Übersiedlung samt Neugründung war schließlich aber nicht vom Glück begünstigt. Seuchen, Krankheiten, Naturgegebenheiten erstickten schließlich seinen Protestversuch, der heutzutage gerne als eine Art Pilotprojekt des „Monotheismus“ gefeiert wird, was so viel heißt wie:  Die Verehrung des einen Gottes. Die zeitlich späteren Religionen des Judentums, des Islam und des Christentums gehen davon aus. Für Echnaton und seinesgleichen aber war Aton, der Sonnengott, in dem einst auch sein Vater Amenophis III. aufgegangen war. Die Sonne sollte das einzig zu Verehrende sein. Nichts als die Sonne, die allen Lebewesen Kraft und Energie spendete. Echnaton hatte die Macht, dass er diese Lehre seinem Volke verordnen konnte, das freilich im privaten Bereich seine "alten" Götter weiterhin verehren durfte. Die Sonne? Heute wissen wir, dass sie eine von Milliarden von Planeten und Sternen in der Milchstraße ist, die sich um ein Zentrum drehen, das wir als ein „Schwarzes Loch“ beschreiben, von dem eine unglaublich starke Energie ausgeht. Unglaublich. Diese Realität existiert und stellt unsere kleine Alltagsrealität genauso in Frage wie jene 3000 Jahre alte Realität, der ägyptischen Pharaonen, in die wir leicht hätten geraten können. Das Tolle ist, dass wir heute dort hin reisen können, dass wir uns den Umstand vergegenwärtigen können, dass es sehr viel mit uns selbst zu tun hat. Dass es sehr konkret und wirklich ist. Dass es unsere Wurzeln sind. In Theben, dem heutigen Luxor. 

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