Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 17. Februar 2015

Bootsflüchtlinge und Freihandelsabkommen

Fast täglich kommen die Nachrichten zu den im Mittelmeer abgesoffenen „Flüchtlingen“. Oft genug starten sie von Lybien aus und haben nichts bei sich außer ihrer Verzweiflung als Gepäck. Haben die hohen Herren Entscheidungsträger in der EU in ihren abgewichsten Anzügen überhaupt eine Ahnung davon, was das heißen könnte? Nein, man braucht auf keine Tränendrüsen zu drücken, Völkerwanderungen waren in der Geschichte der Menschheit stets ein probates Mittel, um auch wirtschaftliche Unzulänglichkeiten auszugleichen. Wenn es nichts mehr zu fressen gab, musste man halt woanders hinziehen. Aber jetzt, die EU mit all ihren Ausschüssen und Entscheidungsträgern: in ihrer ignoranten „Entwicklungspolitik“ sind sie total gescheitert und betonen bei jeder Diskussion, dass man Abhilfe nur vor Ort schaffen könne. Dass eine neue Entwicklungspolitik für Afrika her müsse. Doch was geschieht? Nichts. Nichts für den EU-Bürger Erkennbares. Stattdessen verhandeln die Wirtschaftsherren mit den USA um ein Freihandelsabkommen, das sich letztenendes auch gegen Afrika richten könnte. Denn wenn der Handel mit den USA reibungsloser liefe und den ohnehin meist von den USA beherrschten Konzernen noch mehr Profit bringen würde, dann wären zwangsläufig andere ausgeschlossen. Das ist ja wohl der Sinn solcher Abkommen, die in diesem Falle auch noch (welcher Wahnsinn!!!) geheim und hinter verschlossenen Türen stattfinden. 
Ein neuer Anfang, eine Initiative für Afrika. Ein solidarisches Gebaren jenes Gebildes, das sich Europäische Union nennt? Nichts. Stattdessen ein letztlich ungewisses Versprechen von Hilfe und Arbeitsplätzen, - vage, wacklig, hermetisch geheimnisverschlossen, dumm im Sinne einer allumfassenden Menschlichkeit. Die Stärkeren sollen sich halt versprechen, noch enger zusammenzuhalten und dadurch noch mehr Profit zu machen? Wer eigentlich soll den Profit machen? Die Wirtschaft? zu gunsten von Arbeitsplätzen? Profite können auch zur Rationalisierung benutzt werden. Es gibt Prognosen, die behaupten, dass der Arbeitsplatzeffekt sehr marginal sei. Ach, und dem sogenannten „Export- und Fußballweltmeister“ geht es so schlecht, dass er mit solch miesen Taschenspielertricks Konkurrenz ausschalten muss. Wo bleibt denn da die Marktwirtschaft? Richtet sie nicht alles und jeden global zum Besten? Sollen wir das jetzt "personalisieren", sollen wir auf die Namen hinweisen, die dieses voranbringen und befördern? Sollen wir dadurch jemand einen Gefallen tun, auf Verlogenheiten hinweisen, auf grundsätzlichen Verrat? Wir täten diesen miesen Funktionären von Interessen, diesen wichtigtuerischen Handlungsträgern viel zu viel Ehre an. 

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