Zur (neuen?) Serie
„Paare“ auf dem Fernsehsender ARTE meint ein gewisser Soso in
seinem Kommentar, den das Publikum auf der dazugehörigen
Internetsite unten auf einer speziell dafür ausgezeichneten Fläche
hinterlassen darf: „Naja. Kunst? Definition von Design: Gestaltung
eines Gebrauchsgegenstandes!“. Auf dem Schirm habe ich heute den
neuen Trailer auf Facebook für die Sendung vor zwei Tagen (ganz
neu?, - wie denn das schon wieder?). Darin stöhnt eine wohlbekannte
deutsche Schauspielerin mit den Initialen KR in ihrer Rolle beim
Therapeuten: „Wenn ich mir meine Freunde heute ankucke, könnt' ich
nur kotzen! Das waren wirklich mal coole Leute, das waren Rocksänger,
Künstler, Hell's Angels, echte Bukowskis! Jede Nacht Porno.... Heute
haben die alle Kinder, reden über Immobilien, Bausparverträge und
über Pestizide im Essen. Ich sitz da und denk: Alter, bin ich im
falschen Film oder was? Was soll ich hier?“. Zumindest diese Dame
war wohl oft im richtigen Film. Aber: ist das alles gespielt oder
„echt?“ Was ist Fiktion und was Wirklichkeit? Die dargestellte
Dame jedenfalls stellt völlig klar, in welchen Kreisen sie verkehrt
und welche Probleme sie jetzt hat. Diese Kreise der Privilegierten
jedenfalls sind stets auf der Suche nach dem „wahren Leben“, das
sie in einem möglichst egoistischen, ichbezogenen
Instrumentalisieren ihrer Umwelt vermuten. Die anderen sind nur die
Arschlöcher, na klar! Ihnen ist nichts recht, nicht mal sie selbst.
Das Ich ist in diesem Zusammenhang ja sowieso viel zu
optimierungswürdig. Dass sie Angehörige einer „globalen“
Menschheit wären, die im Durchschnitt andere Probleme plagen, als
die möglichst vollkommene Bedürfnisbefriedigung des geschätzten
und mit Geld aufgewogenen Egos, mag solchen Kreisen völlig fremd
sein. Die „Kreativen“ spielen vielleicht sogar sich selbst. Auch
wenn sie nicht zu spielen scheinen.
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