Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 25. Mai 2022

Leute mit schmutzigen Händen

Es könnte ja sein, dass es Leute gibt, denen der hier und anderswo gepflegte Politikstil samt allen unguten Verflechtungen durch alle Kriege und Pandemien hindurch nicht sehr gefällt. War bisher aber trotzdem noch möglich. Leute!, die das Lobbysystem ablehnen. Jawohl, es mag eine Schwäche sein: Leute, die einem Protest nachhängen, der sich nicht mit allem abfinden will, was einem Institutionen vorsetzen. Die sich einer Verdinglichung des Menschen entgegen stellen wollen.Leute, die anstreben würden, dass dem sogenannten „Volk“ wieder mehr Einflussmöglichkeiten auf seine Geschicke zugestanden werden, die sich nicht damit zufrieden geben, als „Kostenfaktor“ zwischen verschiedenen Institutionen hin und hergeschoben werden. Leute, die Zwischenfragen stellen und nicht einfach hinnehmen, was die Mächtigen untereinander ausmauscheln. Leute, die sich nicht damit abfinden wollen, dass sich ihre Vertreter deshalb desinteressiert geben, weil ja vom Staat legitimiert ohnehin ihre Taschen überquellen. Wo haben sie ihre Vertretungen, ihre Parteien? Die nicht gleich des „Populismus“ bezichtigt werden? Sind denn „normale“ Politiker keine Populisten, oder verläuft da eine Trennung eher gradweise? Ob es in der Natur der Politik liegt, dass sie bis zu einem gewissen Grad populisisch agiert? Macron in Frankreich hat sich als große Kraft präsentiert. Dass das vor allem seine Außenpolitik betrifft, wird hier nicht so recht wahrgenommen. Nach innen scheint er im Interesse der Reichen und Mächtigen zu agieren, indem er Gesetze durchboxen will, die ziemlich eindeutig zu sein scheinen. Auch er will das Wort „Reform“ in einem gewissen neoliberalen Sinne verwenden. Klar, dass er ein Politiker ist. Und wer in der Politik ist, macht sich (zwangsläufig?) die Hände schmutzig (Wie wir unlängst von einem grünen Politiker erfahren haben).

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