Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Samstag, 10. Juli 2021
Unterhaltung
Comedians, die man mal ernst nahm, raten im TV regelmäßig die Antworten, die sie auf Fragen nicht wissen. Und wir müssen das zum unterhaltsamen Lächeln des liebsamen Moderators lustig finden. Er könnte ein Schwiegersohn sein, ein Liebling, er stellt die Fragen, er ist die Person und macht unterhaltsame Miene zum miesen Spiel. Er plaudert fesch daher und trägt eins der ewig gleichen sympathischen Gesichter, die einem gerade deswegen so auf den Geist gehen können, die einen mit ihrer ewigen guten Laune nerven können. Daneben sind Schauspieler oder andere Schausteller, die von vornherein deppert sind. SchauspielerInnen? Sind auch Models, InfluencerInnen, Personen aus einer Scheinwelt.
Seht her, wir sind auch Menschen, die nichts wissen!, scheint die Message dieses skurrilen aber weithin akzeptierten und sogar bewunderten TV-Geschehens zu sein. Die ersten und letzten, die besten und schlechtesten, die schönsten und die hässlichsten sowie die von der Vergangenheit geprüften Gesichter sitzen in wichtigen Stühlen und raten gut gelaunt um die Wette, lachen über ihre eigenen Witze und zeigen sich von ihrer anderen Seite, die aber in ihrer lächerlichen Gleichartigkeit mittlerweile total abgenutzt erscheint.
Dazwischen wandeln ein paar abgegriffene Blondinen mit üppiger Oberweite, die sich als Moderatorinnen oder als verdiente Models gerieren. Sie machen mäßig lustige Bemerkungen, sind aber besonders bei den männlichen Zuschauern beliebt, weil sie sich unwillkürlich vorstellen, sie wollten mit diesen Frauen schlafen, sie träumen sogar davon, ihre Begierden diktieren es ihnen. Das hat die Natur so eingerichtet, scheinbar. Weil aber die Mechanismen überall die gleichen sind, kennt man gerade diese Mechanismen schon allzu gut und greift zum Parfum oder der Unterwäsche, die diese Namen unter ihrem Namen als Markenzeichen in einschlägigen „Shops“ auch anbieten. Sie stellen sich aus, machen für Geld alles, bieten sich und überhaupt alles an. So drängt sich ein Konsumtraum auf, dem man sich unwillkürlich öffnet, von dem man beherrscht wird. Man schnappt nach der Möhre, die sich aber vor einem immer weiter entfernt und nur so tut, als sei sie erreichbar. Ein lächerlicher Vorgang. Man ertappt sich dabei und findet das peinlich. Alles.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen