Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 21. Juli 2021

Inszenierung

Tatsächlich leben gewisse Entscheider in dieser mitteleuropäischen Gesellschaft in einer Wahrnehmungsblase, in der sie unter anderem damit beschäftigt sind, anderen Menschen Betroffenheit vorzuspielen und ihnen ein Gefühl der Zufriedenheit mit den von ihnen verwalteten Verhältnissen zu suggerieren. Hin und wieder verrutscht dieser Gestus, diese Maske, etwas. Die Langsamkeit und bürokratische Bräsigkeit, mit der zb. auf bevorstehende katastrophale Ereignisse hingewiesen wird, mag solch ein Fingerzeig sein. Kurzatmiges Schönreden der meist überhonorierten „Entscheider“ mag da auch nicht durchweg helfen: es ist zu merken, dass der Anzug, die Maske verrutscht ist. Abgehobenheit und Abstand werden dadurch deutlich. Aber nur die wenigsten ihrer „Wähler“ bemerken das und deuten das kritisch. Man muss an das Gute glauben ("Be positive") und alles andere ausblenden, so noch immer ein Glaubenssatz derer, die sich so etwas leisten können. Es ist diese „Wirklichkeit“ komplett eine Inszenierung, an die die Vielen in „Wohlstand“ Lebenden nur zu gerne glauben. Dafür werden dann eigens dafür entwickelte Mechanismen entworfen, wie das „Lieferkettengesetz“, das meiner Meinung nach zur Beruhigung und zum Nutzen „der Wirtschaft“ entworfen wurde. Menschenrechte müsste man sich leisten können: hierzulande scheint man das nur unzureichend zu tun. Alle Abläufe wurden jahrelang auf wirtschaftliche Effizienz und privatwirtschaftlichen Profit getrimmt. Der Nachteil für das Ganze, ob man das Gemeinschaft, Staat oder sonstwie nennt, stellt sich nicht erst jetzt heraus.

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