Heute
mache ich das aus einem weiteren Gesichtskreis heraus. Natürlich
sind andere besser darin. Klaro. Das habe ich aber vergessen. Andere
sind immer besser. Das habe ich gelernt. Meine eigenen Wurzeln anzuzapfen, ist mein Ding,
dem ich nachgehen will.
Es kommen zu lassen, statt es bewusst herbei zu führen. Einen
Ausgleich dadurch zu schaffen. Ich
will versuchen, möglichst
das aus mir
heraus holen, was in
mich hinein gegangen
ist. Darüber zu staunen, dass ich das auch bin. Und dann zu spielen mit Stilmitteln, mit Verweisen, mit Anspielungen,
indirekt, unaufdringlich, nicht notwendig dem Dekonstruktivismus
zugewandt. Kein intellektuelles Konzept verwendend. Eher meine
Biografie umsetzend. Mir selbst folgend. Mir im weiteren Sinne. Meine Brüche.
Mein Zerfallen im Nichts auch. Die sanften und unsanften Nabel der
Digitalisierung aufnehmend. Die kollektiven Verweise. Meine
Undeutlichkeiten und mein Versuch, deutlicher, klarer,
übersichtlicher, allgemeinverständlicher zu werden. Meinen
Spekulationen spielend Formen geben. Auch im scheinbar
Konventionellen und allzu Einfältigen. Strukturen einsetzen, aber
sie nie allzu ernst
nehmen. Die „grauen Anzüge“ von einst haben heute einen anderen
Inhalt. Sie sind reine, unkennbare und anonyme Funktionsträger,
Alpha-Tiere auch weiblichen Geschlechts, die
ihr öffentlich dargebotenes Ich auftreten
lassen, die es als Vorbild und Leitbild präsentieren. Künstler
passen sich ihnen gerne an, ja, sie lassen sich oft allzu willfährig
zur Werbung und in der
Trash-Showwelt missbrauchen.
Ich nicht. Ich alter Negativist......
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 15. Oktober 2020
Nostalgie (2)
Du
würdest gerne einmal die Zeit anhalten, festhalten. In dich hinein
holen. Deshalb bist du deshalb so oft zurück
an die Orte deiner Kindheit
gefahren. Genau diese
Kindheit in mich
herein holen, darum ging es mir. Eine ganze Persönlichkeit werden. Eine komplettere.
Durch mich
selbst. Ich habe stets
das Disparate zusammenzudenken versucht, das, was nicht passt, die
Gegensätze zusammen zu zwingen, sie zueinander zu biegen, - wie in
meiner Musik und meiner Denke. Die unerwarteten Brüche anstreben.
Das Uneinheitliche. Neue kreative Räume dadurch erschließen,
sollten für mich dadurch
aufgehen. Meine jüngste
Musik aber ist auch
eine Erinnerung an meine Vergangenheit, mit heutigen Mitteln
realisiert. Sie hat sich dazu (rück-) entwickelt. Ich merke, wie ich
schon länger dabei bin. Im Leben und in der Musik. Ich suche dazu
die spontanen Ergüsse. Den Versuch, in sich zu finden, spontan
auszugraben und dadurch Authentisches
zu finden, - noch nicht aufgegeben. Damals, in den Achtzigern, war
das ein scheinbar vorgegebenes Ziel. Es war weithin akzeptiert, wenn
auch unterschwellig.
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