Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 20. Oktober 2020

Ego-Integration

Ich stoße auf erstaunliche Verständnislosigkeit meinen Reisen in meine eigene Vergangenheit gegenüber. Es wird für Nostalgie gehalten. Dabei sollte doch alleine schon mein Interesse für die gegenwärtige Situation dieser jeweiligen Kommunen, für ihren „Sitz in der Welt“, stutzig machen und relativieren. Möglicherweise will ich etwas in mich „heimholen“, was einst zu selbstverständlich im Strudel der Zeit vorüber ging. Man lebte damit, versuchte, damit zurecht zu kommen, sich zu arrangieren, es zu gestalten. Es umgab einen wie ein Kokon der Selbstverständlichkeit. Dabei freilich hat es einen auch beeinflusst......auf verschiedene Weisen.......Wäre man an einem anderen Ort unter anderen Verhältnissen aufgewachsen, wäre man womöglich ein anderer geworden. Ich suche nach dem „göttlichen Funken“, der Substanz des Ich.....ich schrieb 2012 in einer Besprechung eines Joe-Jackson-Konzerts „Nein, der Mann ist nicht senil-sentimental geworden, er will ja seine Vergangenheit nicht einfach zurückholen. Heimholen will er sie, nach all diesen Rollenwechseln, nach diesen künstlerischen Häutungen der vergangenen zwanzig Jahre, in seine Persönlichkeit neu integrieren will er sie, das spürt jeder.“

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