Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 1. Juni 2020

Normalität


Mir kommt es so vor, als strebe hier in Deutschland alles wieder einer unverbindlichen Normalität entgegen, ohne Impfstoff, ohne App, ohne Medikament… (Sind ja nur die Alten“ als vulnerable Gruppe betroffen, „was soll das, die sterben eh in einem halben Jahr...“, wir machen Party..) Schönes Wetter ist die Rechtfertigung für jede Unvorsichtigkeit, Gesundheitsämter kommunizieren nicht, Maskenverteilung ist zum Problem geworden, niemand weiß nix genaues, aber alles geht weiter – halt mit ein paar Toten mehr. Es werden riesige Konjunkturprogramme gefahren, es werden Dieselmotoren finanziell unterstützt, an denen eben noch ein fetter Betrug nachgewiesen wurde. Hauptsache Abverkauf, egal was.
Die Mächtigen waren nie so populär wie heute, weil sie sich als handelnde Personen darstellen konnten und nicht nur als solche Politiker, die demokratisch aushandeln sollen. Ein paar dieser Ministerpräsidenten scheinen dieser Rolle nicht ganz gewachsen zu sein, begeben sich aber in den Wettkampf derer, die immer weiter gehende Lockerungen versprechen. Es gehe um Leben und Tod, haben wir eben noch aus politisch berufenem Munde gehört. Jetzt ist offenbar alles vorbei, auch wenn die Wissenschaft jeden Tag beteuert, dass sie nichts oder zu wenig weiß. Draußen brennt die Sonne, die USA brennen auch und noch ist alles toll: Die Klimakatastrophe ("Prima Klima"), die nagt jetzt wieder neu am Selbstbewusstsein. Irgendwann wird alles verdorren und die Gefahr von Waldbränden wird extrem hoch. Auf diese Weise wird auch das Klimaproblem wieder hochkochen. Wer sich auch nur oberflächlich damit beschäftigt hat, weiß sowieso, dass das noch viel gefährlicher werden könnte als Corona.

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