Er
wollte sich in einen Bankdirektor hinein versetzen können, durch
seine Augen sehen, seine Gesten benutzen und wieder ablegen können,
er
wollte Terrorist sein können, dessen Alltag nachvollziehen können,
er wollte Einsiedler im Polargebiet sein, er wollte Politiker sein,
der von morgens bis abends von „Sachzwängen“ umgeben scheint, er
wollte Drogensüchtiger und Mönch sein, - all dies waren für ihn
gültige Wirklichkeiten, die genauso existierten, wie seine eigene.
Jede
dieser Möglichkeiten musste
notwendige Konsequenzen haben,
nach
denen sich das Ich dahinter zu richten hatte. Er
ahnte Extreme, die einen vielleicht näher an das heranführen
konnten, was man „das Leben“ nannte und
das doch ständig wieder zerfiel in Augenblicke, Konstellationen,
kaleidoskopartige Ansichten, oft verdeckt durch Mittelmäßigkeiten,
Kompromisse
und alltägliche Notwendigkeiten. Er
hatte das Pech, dass ihn solches sehr schnell langweilte und er sich
nicht damit abfinden konnte und wollte. So war er also ständig auf
der Suche nach etwas. Die
Zeit, in der er in sich selbst Ruhe fand und
meinte, wenigstens über vorläufige Gewissheiten zu verfügen, war
vorbei. Es galt, alles ständig neu zu begreifen, neu
zu entdecken, - doch
die Rollen, die ihm angeboten wurden, genügten ihm nicht.
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