Folgendem bin ich jüngst
begegnet: „Geworfenheit, Der Mensch als Entwurf“. Diese Worte
gehen auf den Philosophen Martin Heidegger (1889-1976) zurück und sollen eine Art Vorläufigkeit signalisieren. Heidegger ist ja als Geheim-Nazi längst diskreditiert,
nachdem er zuvor vom Bildungsbürgertum angebetet wurde. Der verdachtsfreie Philosoph Sören
Kierkegaard (1813-1855) schreibt in seinem Buch „Der Begriff Angst“: „Der
Mensch ist ein seltsam zusammengesetztes Wesen, das für sich selbst
ein Problem ist“. Wir sind Teil und Ganzes. Der Mensch ist
Widersprüchlichkeit. Nicht das „Entweder-oder“ sondern das
„Sowohl-als-auch“. Es geht darum, Widersprüche auszuhalten. Wir
müssen deshalb kreativ sein. Immer neu begreifen. Auch uns selbst. Wichtig: Die Entfaltung von
verschiedenen Seinsmöglichkeiten. Der übergeordnete Sinn wird uns
dabei allerdings zunehmend entzogen. Wir können aber unter anderem
erkennen, dass da eine Daseinslust und Daseinsfreude existiert, die
mit ihrer Vielfalt zu tun hat. Wir als Menschen haben die Freiheit.
Also lass uns den Sinn nicht nur suchen, sondern ihn für uns selbst
produzieren, wenn er sich nicht ohnehin selbst einstellt. Den Sinn
des Lebens selbst schaffen? Folgendes geht auch auf Kierkegaard
zurück: Bei ihm ist der Begriff „Geist“ sehr wichtig. Geist hat bei ihm nichts mit bloßem „Verstand“ oder reiner Vernunft zu tun. Er ist
vielmehr „Bewusstsein unseres Bewusstseins“. Gedanken und
Gefühle, Geschmäcker und Gerüche, Erinnerungen und Träume, unsere
inneren Welten insgesamt sind darin aufgehoben. An dieser Stelle sei von mir
vermerkt, dass auch Musik und Bilder dieser Welt, also Fotos, dazu
gehören.
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