Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 27. Juni 2020

Think Tanks

Ich frage mich, welche Funktion die Politik beratende Think Tanks eigentlich haben. Wissenschaftler machen Aussagen über gewisse Themen, geben Empfehlungen, - aber die Politik tut nichts. Ob das mit "Politikberatung" gemeint sein könnte? Ob es vor allem um Alibifunktionen und jene symbolischen Ablassentlastungen geht, die gewisse unverbindliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben? Die Absichtserklärungen nach sich ziehen, von denen im konkreten Sinne nie mehr die Rede sein wird? Ob das alles in Thesen mündet, die diese Gesellschaft überwiegend glaubt, weil sie sie "wissenschaftlich" untermauert glaubt? „Die Politik“ muss wohl vorgeben, dass sie von wissenschaftlich begründetem Sachverstand beraten ist, dass sie klug abwägt und dann entscheidet. Das wird besonders in der Krise deutlich. Ob dies alles aber nicht inzwischen zu einem hohlen Ritual geworden ist, durch das sich die sog. „Eliten“ gegenseitig bereichern? Sich und seine „Wichtigkeit“ in der Öffentlichkeit darzustellen? Das als allgemeinen "Common Sense" dargestellte Einverständnis der "Eliten" als gesellschaftliches Gemeingut auszugeben? "Studien" als allgemeingültig auszugeben? Klar ist doch, dass Wissenschaft in Widersprüchen vonstatten geht. Große Schichten des Volkes sind offenbar davon Abhängig, was etwas kostet. Andere Schichten eher nicht. Geht es um Standortvorteile? Um „Problemlösungen“? Wer mag davon wohl profitieren? 
Bücher und Studien mit steilen Thesen sollen dieses Selbstverständnis wohl stützen. Klar, das nützt der Publikationsdichte, die ja im Wissenschaftsbetrieb auf vielerlei Arten honoriert wird. Darüber hinaus aber scheinen diese Eliten stillschweigend damit einverstanden zu sein, gegen gutes Honorar weitgehend wirkungslos zu bleiben....

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