Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 11. Mai 2020

Wachstum realoaded

Ob uns das in Zeiten der Krise etwas bewusster geworden ist? Oder ob der Zeitpunkt schon wieder vorbei ist? Ob überhaupt alles vorbei ist? Der Zwang zur Leistung des immer höher, schneller, weiter? Das Wachstum um jeden Preis? Ob Entschleunigung da ein Gegenkonzept ist, das nicht nur aus der Not geboren ist? Der Zwang zur Steigerung, ob er „eingebaut“ ist in unser System? Schneller, größer und innovativer werden, ob es da Grenzen gibt? Die darf es nach der herrschenden Wachstumslogik nicht geben, sonst gibt es kein Erhalten oder gar Ausbau des „Wohlstands“. Das lernen wir unter allen Umständen. In allen sozialen Schichten. Das wirkt sich zwar nicht überall gleich aus: diejenigen, die sich als „Eliten“ begreifen, haben den Zwang schon mal verinnerlicht, die Rastlosigkeit, das Ziel, besser und noch schneller zu werden, ist bei ihnen ein inneres Bedürfnis geworden. Für die meisten „normalen“ Arbeitstätigkeiten ist bes mehr ein Druck von außen, der ihnen als Vorgabe vorschreibt, was in welcher Zeit zu bewältigen ist. Dieser Zwang durchdringt auch alle Lebensbereiche, in der Arbeit, in der Bildung, in der Pflege, in der Art und Weise, wie wir mit der Natur und den Tieren umgehen, selbst unser Liebesleben unterliegt dieser Logik des Mehr und immer schneller, der Steigerung, Optimierung und Beschleunigung. So durchdringt dieser Zwang nahezu alle Lebensbereiche, saugt sie in sich auf und überwältigt die Menschen, indem er diejenigen, die sich diesbezüglich außerhalb stellen, sanktioniert und es ihnen sehr schwer macht. Das Hamsterrad muss sich immer schneller drehen, damit es bestehen bleibt. Es gibt kein Entrinnen. Wirklich? Jetzt den „Reset“-Knopf drücken?


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