Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 28. Mai 2020

Tod und Religionen

Tod? Wie gehen die einzelnen Religionen damit um? Hier mal in Kurzform: Im Judentum wird mit einem Sterbenden das Sünden- und Glaubensbekenntnis gesprochen. Ein Toter wird gewaschen, in ein Totenhemd gekleidet und binnen 24 Stunden bestattet. Eine Verbrennung kommt nicht in Frage. Die engsten Angehörigen versammeln sich eine Woche lang zuhause und empfangen Besuch. Christen glauben an die Auferstehung der Toten, so, wie Jesus nach dem Leben und Sterben durch den Tod hindurch gegangen ist, so hoffen Christen auf die Begegnung mit Gott und glauben, dass ihr Leib zum ewigen Leben auferstehen wird. Christen wurden lange Zeit in der Erde bestattet. Der Körper sollte für die Auferstehung bewahrt bleiben. Heutzutage ist aber auch die Feuerbestattung legitim. Sie hindere die Allmacht Gottes nicht daran, den Leib aufzuerwecken. Muslime glauben an ein Leben nach dem Tod. Für sie ist das irdische Dasein ein Geschenk und eine Aufgabe von Allah. Der Tod ist schon zu Lebzeiten Teil der Existenz, weshalb viele Muslime ihn nicht fürchten. Auch bei den Muslimen sollte der Tote innerhalb von 24 Stunden beerdigt werden. Der Leichnam wird gewaschen, in ein weißes Laken gehüllt und in ein schlichtes Grab gelegt. Männer und Frauen trauern getrennt. Für Hindus ist der Tod ein Übergang in eine andere Existenz. Die Seele wird nach dem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren. Das kann dann ein Mensch oder auch ein Tier sein. Für eine Tat im Hier und Jetzt kann man im nächsten Leben belohnt oder bestraft werden. Ein Toter wird gebadet, gesalbt, in Tücher gewickelt und verbrannt. Seine Asche wird in eine Flut gestreut oder vergraben. Buddhisten glauben an eine Wiedergeburt der Seele, so lange, bis sie eines Tages erleuchtet ist und das Nirwana erlangt hat, dem Zustand höchsten Glücks. Bis dahin bleibt der Tod eine schmerzhafte Erfahrung. Angehörige nehmen sich Zeit zum Verabschieden. Sie bahren den Verstorbenen auf, entzünden Räucherkerzen - bis er verbrannt wird. Die Asche wird häufig in einen Fluss gestreut. Sie kann aber auch in einer Urne aufbewahrt werden.

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