Sonntagmorgen.
Ich erinnere mich an eine andere Zeit. Sonnendurchflutete Zeit, die
durch mich und den Bauernhof gegenüber floss: Die Sonne, der Geruch,
eine Mischung aus Mist, frischer Luft und Gras, darin mein Erfahren,
einerseits der Wiederkehr des Augenblicks, andererseits der
Sensation, die darin lag. Da war meine Sehnsucht hinaus an den
Horizont, ins Draußen der Möglichkeiten, die Beständigkeit und
Veränderung, die darin ihre Selbstverständlichkeiten gewann und dem
festen Kreislauf dessen entsprach, was man gemeinhin Natur nennt und
was damals meine Selbstverständlichkeit war. Man war beschützt und
behütet vor jenen Krisen und Katastrophen, die uns jetzt immer
selbstverständlicher scheinen. Meine Familie nahm teil an
Kreisläufen des Austauschs dessen, was man zu geben und zu nehmen
hatte. Aus heutiger Sicht geschah das in großer Natürlichkeit. Das
Land, der Boden, die Erde. Alles war da. Man trat hinaus und es
überkam einen ein Hauch all dessen. Er umgab einen, ohne dass man
darüber nachdachte. Das Muhen der Kühe, ab und zu, garstige
Notwendigkeiten und überlieferte Formen: das war die Form, in die
sich auch Plätze, Häuser, Ansammlungen von Menschen aller Art
gossen. Sogar die Paarungen aller Art. Man war klein, am Anfang,
alles war Versprechen und Möglichkeit. In einer noch unscharfen Form
wurde man sich seiner selbst bewusst.
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