Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 14. Mai 2020

Fake News

Besonders während der letzten Wochen hatte ich – freiwillig oder unfreiwillig! - Gelegenheit, ein bisschen das gegenwärtige Fernsehprogramm in seiner Gesamtheit zu erschließen. Was mir dabei aufgefallen ist? Die öffentlich-rechtlichen Programme scheinen sich immer mehr den Privaten anzugleichen. Einziges Kriterium scheint inzwischen „Die Quote“ zu sein. Um sie zu beeinflussen, lässt man sich offenbar zu vielem hinreißen, was mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht mehr so ganz zu rechtfertigen ist. Dienten sich die privaten Programme zuerst mit großzügigen Werbeblöcken bei den Konzernen und ihrem Publikum an, so scheint auch das, was dazwischen plaziert wird, inzwischen gnadenlos den kommerziellen Interessen zu folgen. Gewiss, ein paar politisch ausgerichtete Magazine scheint es schon noch zu geben. Sie scheinen der öffentlichen Rechtfertigung zu dienen und scheinen mir immer dann vorgeschoben zu werden, wenn es um den „Qualitätsjournalismus“ und innovative Berichterstattung geht. Dass ihre Berichte in letzter Zeit allzuoft damit enden, dass ihnen von den Mächtigen keine Interviews oder Aussagen gewährt werden, scheint viel zu oft in Kauf genommen zu werden. Insgesamt scheint aber das „Erlaubt ist, was gefällt“ zu gelten, also die dramatische Überhöhung von Geschichten, die ursprünglich hätten journalistisch „rüberkommen“ können. Also wird hier und da ein bisschen ausgeschmückt, ein bisschen übertrieben, ein bisschen farbiger und unterhaltsamer „gemacht“. Beispiele aus dem Journalismus gibt es inzwischen leider viel zu viele. Und in genau dieser Richtung scheint sich mir das öffentlich-rechtliche Fernsehen auch zu entwickeln. Damit entspricht es zunehmend den Kriterien, die ich einst per Interview herausgefunden hatte: gute Laune um jeden Preis, Konzentration auf „süffige“ Inhalte, die nicht unbedingt den Fakten entsprechen müssen („Fake News“),“gestaltete Wirklichkeit im Sinne einer „Scripted Reality“.


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