Es
wird jetzt viel über „Die Alten“ geredet. Es kommen neuerdings
dabei auch einige unverblümt sozialdarwinistische Positionen zur
Sprache. Mich wundert darüber hinaus, wie etwa manche junge Leute so
gar keine Vorstellung „vom Alter“ haben. Als würde es sie nie
und nicht betreffen. Sie fühlen sich von Vornhinein im recht (für
alles!), weil sie im ökonomischen Sinne produktiv sind. Sie würden
„Die Alten“ am liebsten radikal wegsperren. Oder sie kontrolliert
umbringen. Leider hat eine solche Denkweise schon viel zu lange
Auswirkungen auf unsere Politik. Das allgemeine Verhältnis zum Tod,
das sich an vielen Dingen und Mechanismen illustrieren ließe, zeigt
dies überdeutlich. Auch die Gesundheitspolitik, die teilweise von
älteren Männern gemacht wurde, scheint mir dies zu
veranschaulichen, trotz aller Pflegeversicherungen und der allzu oft
gehörten und total abgegriffenen Floskeln „Wer soll das
bezahlen?….wir müssen auch an die….und den…..“ denken. Ob dadurch die eine gegen die andere Gruppe ausgespielt werden soll? Die
Einsparpolitik vergangener Tage scheint mir jedenfalls der Wegsperrpolitik
unserer Tage zu entsprechen. Scheinbarer „Effizienz“ scheint mir
jegliche Empathie und jegliches Bewusstsein vom Menschsein geopfert
zu werden. Der durch verfehlte Gesundheitspolitik bedingte und auch
jetzt herrschende Mangel an Personal und Material macht mich wütend.
„In den Ofen stecken“ scheint die Politik zukünftiger Tage.
Radikale Umsetzung des Ökonomischen. Jaja, klar müssen wir an die
Wirtschaft denken. Im derzeitigen System hat sie ja gravierende
Auswirkungen: Nur, wer arbeitet, hat eine Daseinsberechtigung.
Zumindest offiziell. Wobei der Begriff „Arbeit“ auch neu
überdacht werden müsste. Und der Begriff „Wachstum“, von dem
jetzt eine ganze Gesellschaft lebt. Ob es zumindest verschiedene
Begriffe von „Wachstum“ gibt? Und ob der von der Politik oft
gebrauchte Begriff des „nachhaltigen Wachstums“ etwas von einer
Beruhigungspille hat?
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