Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 12. Mai 2020

Pandemie Reloaded

Was war alles im Gespräch? Noch vor wenigen Tagen? Man diskutierte, wog ab... Ansprüche reduzieren, hieß es, etwas schaffen, das auch dann stabilisiert werden kann, wenn die nächste Krise droht. Es ging um Autonomie, Unerpressbarkeit durch Konzerne, gesundheitliche ökologische Ressourcen oder eine drohende Sinnkrise. Diese Gesellschaft wird krank, weil die Ereignisdichte, die Reizüberflutung, weil dies allles zur Entfremdung führt, der Erfahrung, dass wir ein Rädchen in einem (digitalen) Getriebe werden. Zuwächse an Verfügbarkeit. Stagnation des Glücks, weil Stagnation droht. Es droht Konsumverstopfung. Gibt es Grenzen des Wachstums? Weiteres Wachstum mag unverantwortbar sein. Nach folgenden Generationen keine Chance lassen. Ökologische Grenzen nicht respektiert werden. Es reicht dabei wohl nicht aus, auf die Technik zu verweisen.

Und jetzt? Herrscht das Bewusstsein, alles sei vorüber. Die Gesundheitsämter, die jahrelang kaputt gespart wurden, sollen fit genug sein und für den Föderalismus stehen. Für zielgenaues Handeln. Außerdem gibt es wohl viele Bescheidwisser, die in großen Gruppen zusammen stehen und schwatzend in den Biergärten sitzen. Nun ja, Skepsis mag da angezeigt sein. Auch gegenüber der Weisheit der Eigenverantwortung. Die Fleischverarbeiter in Nordrheinwestfalen und ihre Unterbringung stehen wohl auch Missstände, die es schon vor Corona gegeben hat. Allgemeine Wohnungsnot und drohende Klimakatastrophen mögen weitere Punkte sein.  Zudem wird jetzt in meiner Umgebung schon wieder beklagt, dass die Reinigungskräfte nicht so zur Verfügung stehen, wie gewünscht. Es soll gefälligst unser Dreck weg geputzt werden. Von denen, die es verdient haben? Ob das ein Schritt in die „Normalität“ oder in die „neue Normalität“ sein?


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