Dass man Politik Profis
überlassen müsse, hat jüngst ein nicht unwichtiger Politiker des
heutigen Deutschland dazu verlauten lassen, dass sich immer mehr
Schüler den Protesten „Fridays for Future“ anschließen und
es freitags wagen, die Schule zu schwänzen. Mir kommt es so vor, als
würde dies ein seltsames Demokratieverständnis kennzeichnen. Mal
ehrlich: Wenn ich heute 16 oder 18 Jahre alt wäre, würde mir der
Arsch auch auf Grundeis gehen. Da werden Ausstiege aus dem Kohleabbau
bis 2039 versprochen. Eigentlich absurd. Was bis dahin stattfinden
soll, ist völlig ungeklärt und basiert wohl auf Absichtserklärungen
und fetten Milliardenversprechen, von denen niemand so recht weiß, ob sie
eingelöst werden oder von den „Profis“ unter ach so dringenden
Umständen und mit „triftigen“ Einwänden weiter verschoben
werden. Der Zeithorizont scheint mir unabhängig von sozialen Fragen
völlig daneben und kennzeichnet meiner Ansicht nach die Unfähigkeit
dieser Art von Politik, die zu faulen „Kompromissen“ neigt und es allen
(unter gewichtiger Berücksichtigung von Lobby-Aspekten!!!) recht
machen will. Damit die jetzt so unziemlich protestierende Generation
noch einigermaßen auf diesem Planeten leben kann, erscheinen mir
gewichtige Verschiebungen von Prioritäten notwendig, das Erkennen
von Zielhorizonten und über tausend Sitzungen eines eigens
eingerichteten Ausschusses hinweg wenigstens eine vage Vorstellung
davon, wie solches erreichbar sein könnte. Ob man eigentlich gewisse
Klimaziele ernst nimmt oder ob man schleichend die Positionen des
gegenwärtig amtierenden amerikanischen Präsidenten übernommen hat?
Das erscheint einem wie mir von außen nicht so recht erkenntlich zu
sein.
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