Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 24. März 2019

Populismus (9)

Ob es die „Eliten“ in den freiheitlichen Demokratien nicht doch etwas übertreiben? Die Zahlen, die diesbezüglich auch wieder aktuell im Umlauf sind, scheinen jedenfalls erschreckend und nicht gerade eine Werbung für eine parlamentarische Demokratie zu sein. Eine Art Selbstbedienungsmentalität scheint hier in Wirtschaft und Politik um sich gegriffen zu haben. Entsprechende wirtschaftliche Auswirkungen sind überall zu beobachten. Eine daran geknüpfte Arroganz der Macht schreckt zudem ab. Die „Eliten“ haben sich dieser Macht in mannigfacher Hinsicht bemächtigt und scheinen sich gegenüber den Anfeindungen des Populismus mit oft viel zu populistischen Mitteln zu wehren. Dabei erscheint gerade die Vereinfachung eines der ganz wichtigen Mittel des Populismus zu sein. Man selbst vertritt „das Volk“ - und sonst niemand: dies scheint ein wichtiger Grundsatz des Populismus zu sein. Geschickt wird hier der Abstand genutzt, der sich zwischen „Volk“ und „Eliten“ heraus gebildet hat. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht....sagen Populisten. Schuld an allem sind die „Eliten“. Politiker, Banken, Großunternehmen, Justiz, Bildungssektor, Intellektuelle und Journalisten. Schuld sind auch „die Anderen“: Die Flüchtlinge, die Islamisten...die nehmen uns unser Land und unsere Identität, während wir rechtschaffene Arbeit leisten. Feindbilder sind damit geschaffen. Feinde sind auch eine unabhängige Justiz, das Parlament und die freie Presse. Zudem wird eine Angst geschürt, die schnell in Hass umschlagen kann. Wer anderer Meinung ist, wird schnell zum Feind und mit allen Mitteln bekämpft. Kommen Populisten an die Macht, stellt es sich schnell heraus, was es damit auf sich hat. Meist wird „kurzer Prozess“ gemacht. Wer Angst hat und Hass in sich trägt, will oft einen starken „Führer“. Retter sind vonnöten. Diese Rolle des Retters geben dann meist die Populisten.

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