Ich fahre draußen und
schaue mir die Autos, die mir begegnen, unter einem bestimmten Aspekt
an. Es sind meist globalisierte Autos, d.h. ohne Ecken und Kanten,
ohne Identität, ohne Typisches, denn sie sollen sich in allen Ecken
dieser Erde gleich gut verkaufen. Geschmäcker sind verschieden. Also
solle man sich damit nicht so weit aus dem Fenster lehnen, - das
scheint das Prinzip. Oft sind diese Autos aus einem Baukasten der
Teile gefertigt. Was sie unterscheidet, ist meist die Konfiguration,
die spezielle Zusammensetzung. So sind sie alle gleich und scheinen
doch sehr individualisiert. Diesen Prinzips bedienen sich auch die
Hersteller, indem sie etwa Motoren (aber auch andere Teile) von
anderen Marken ankaufen, indem sie Partnerschaften eingehen und
gemeinsame Teile nutzen, die durch die Zulieferer ohnehin schon stark
normiert sind. Autos sind somit ein Symbol dieser Gesellschaft. Es
geht um Scheinindividualitäten: gewisse Teile eines Baukastens
werden ausgetauscht, anders kombiniert und nach außen als neu
verkauft: sie scheinen auf diese Weise eine neue Identität
vorzugaukeln....dabei ist der „Baukasten“ sogar über Marken
hinweg immer derselbe. Doch der Konsument sucht Identität, die ihm
auf diesem Wege verkauft wird. Er identifiziert sich mit einer Marke,
sie symbolisiert seinen Traum, sein Ziel, er will damit stärker und
schneller sein, als die anderen. Er will „das Besondere“ und hat
doch einen Artikel „von der Stange“.
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