Ein weiteres Merkmal des
Populismus ist, dass er die Angst vor der Globalisierung schürt.
Dabei kann er auf manche meiner Meinung nach sehr begründete Ängste
zurück greifen. Im Wesentlichen ist es aber so, dass er die falschen
Konsequenzen daraus ableitet: Die Besinnung auf eine „völkische“
Identität. Meiner Meinung nach ist dies vollkommen falsch, da es
mittlerweile um die Menschheit geht und weniger um einzelne Völker.
Auch scheint mir im Rechtspopulismus die angestrebte „Reinheit“
des Völkischen obsolet: gerade im Zustand der gegenseitigen
Vernetzung (alleine schon die technologische Entwicklung fördert
dies...) scheint mir ein Streben nach Reinheit einigermaßen
rückwärtsgewandt, - wie überhaupt viele Ideen des Populismus, der
in Wirklichkeit keine soziale Alternative zu sein scheint. Das
Versprechen: Zurück zu traditionellen Rollenbildern, zurück zu
nationalen Grenzen, zurück zu einem einheitlichen Volk, zurück zum
„Vaterland“. Alles sehr rückwärtsgewandt und meiner Meinung
nach nicht zukunftsfähig. Dass die Globalisierung eine gewisse
Gleichmachung nach sich zieht, eine Uniformheit und mangelnde
Identität, dass sie die ganze Welt zu ihrem Markt machen will und
sich eher den Gesetzen des Marktes als jenen der Demokratie
unterordnen will, (die offizielle Politik fordert ja „globale
Champions“) macht eine Schwäche aus. Dass es vielen Menschen
gerade nicht ausreichend gut geht („uns geht es gut“), dass
Deutschland einen sehr ausgedehnten Niedriglohnsektor hat, dessen
„Angehörige öffentlich nicht mehr zu Wort kommen, scheint
hierzulande auch ein Kennzeichen dieser Globalisierung zu sein: Die
Aufteilung der Gesellschaft in eine „Zweidrittelsgesellschaft“.
Dass es ein Gesetz dieses Marktes sein soll, dass das Kleine
zugunsten des Großen zerstört werden muss, scheint mir auch eine
solche Schwäche der Globalisierung auszumachen, in die der
Populismus ungeniert stoßen kann. Dass der Populismus selbst
keinerlei Alternativen bietet und nur auf eine Zerstörung solcher
Strukturen baut, erscheint mir auch schwach. Dass ein „Sündenbock“
gesucht werden muss, der in vielen Fällen “der Ausländer“ sein
soll, greift auf uralte menschliche Ressentiments zurück und
verstärkt Schwächen der sozialen Natur des Menschen.
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