Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 27. Februar 2019

Es war die Trägheit

Es war auch die Trägheit, die immer gebremst hat. Natürlich die Trägheit. Das im Sein sein. Das jämmerliche Vegetieren. Von einem zum andern. Dieses „man wird sehen“. Die Sphäre unter den Fingernägeln des Alltags, die hat dich nicht nur interessiert, sie drängte sich dir geradezu auf. Die Basics, die erkanntest du: Das „sich inszenieren“, egal als was. Wenn nötig als Intellektueller. Als Bohemian. Als Gutmensch. Als Durchsetzungsfähiger. Als Winner. Als Wichtig. Alles ist eine Frage der Menschenführung. Die Basics sind: es gibt Alpha- und Omegas. Du musst der Boxer sein. Die anderen vor dir her treiben. Bestimmen. Dominant sein. Ich habe mit der Muttermilch eingesogen, dass es auch darum ginge, solche von der Natur gesetzten Bedingungen zu überwinden. Es so weit bringen, dass man sich ihnen gegenüber souverän fühlt. Dabei sind sie, - Oh Irrtum! -  das einzig wichtige.
Doch da ist dieses im Halbschlaf Dämmern. Wenn du nur bei dir bist. Wenn der Fernseher nicht läuft und du auch kein Buch zur Hand hast. Keine Ablenkung. Du hast es mit dir aushalten müssen, du musst das ein Leben lang. Hast zu hohe Erwartungen an dich gehabt, implizit. Die Typen entwickeln sich in ihre Richtungen, Möglichkeiten. Taugenichts, Lehrer, Musiker, Programmierer. Familienmensch. New York. Auswanderer, Pionier im Westen. - jetzt sind wir viel weiter und können lachen über alles und über uns: wie naiv wir doch damals waren! Jetzt alles anders....Woher kommen solche „Resets“?
Es ist genau das, was ich zu überwinden suche, diese unharmonische, von außen bestimmte zerissene Persönlichkeit. Ich will eine vorläufige Einheit. Ich will über mich selbst lachen in der Gegenwart. Nicht über meine Vergangenheit.

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