In West-Texas |
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 31. Dezember 2018
Sonntag, 30. Dezember 2018
Obstabzocke
Ich habe in den vergangenen
Tagen und Wochen oft Clementinen und Apfelsinen gekauft, jeweils im
Sonderangebot. Danach freilich kommt es mir so vor (ich kann mich
täuschen...), als sei ich regelmäßig betrogen worden. Die
Clementinen waren beim Auspacken oft vermatscht und faulten sehr
bald, genauso wie die Apfelsinen, bei denen ich ebenso eine hohe
Ausfallquote hatte. Rechne ich diesen Verlust ein, waren die
Clementinen als auch Apfelsinen ziemlich teuer. Ob man da mit
„Sonderangeboten“ etwas abgezockt wird? Der Verdacht liegt nahe,
dass hier noch schnell möglichst viel dieses Obstes „in den Markt“
gedrückt werden soll, ohne Rücksicht auf Verluste (die natürlich
der Kunde auf diese Weise trägt).
Samstag, 29. Dezember 2018
Rechtsstaat
Rechtliche Gegebenheiten
werden offenbar bei politischem Willen schnell geändert, - bis hin
zum Grundgesetz. Fehlt hingegen der politische Wille, beruft man sich
von Seiten der gewählten Mächtigen gerne auf den Rechtsstaat - oder biegt das
Gesetz so, wie es einem gefällt. Ein Beispiel dafür scheinen mir
die Schlagzeilen zu sein, die jetzt offenbar vom
Bundesverkehrsministerium verbreitet werden und wohl über die Nachrichtenticker gehen: Wenn ihr die Nachrüstung
bei Diesel unbedingt wollt, könnt ihr das haben, so sinngemäß die
Aussage. Freilich müsste ihr dann alle Kosten übernehmen und für
die vielgestaltigen Folgen ist zudem der Nachrüster verantwortlich.
Eine Automobilmarke warnt schon: durch Umrüstung könnte der
Kraftstoffverbrauch hochgehen und die Leistung nachlassen…… finde
ich zumindest tricky.....wird von vielen Medien folgendermaßen verkauft: Die rechtlichen Voraussetzungen für die Umrüstung seien jetzt geschaffen.....
Freitag, 28. Dezember 2018
Im Alter (J.v. Eichendorff) (Lyrik)
Im Alter (Joseph von Eichendorff)
Wie wird nun alles still wieder!
So war mirs oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit.
Kaum noch hört man einen Hirten singen, Aus alle Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzeen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit
Wie wird nun alles still wieder!
So war mirs oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit.
Kaum noch hört man einen Hirten singen, Aus alle Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzeen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit
Donnerstag, 27. Dezember 2018
Öffentlichkeit?
Wenn ich meinen Blick über
den Horizont öffentlich geäußerter Meinung streifen lasse, so
kommt es mir immer öfters so vor, als würde man tatsächlich nur das
lesen können, was aus der Kaste der 2/3 unserer Gesellschaft stammt,
die im Einklang mit den Mächtigen von sich behaupten kann „Uns
geht es gut“. Diese Leute drehen eitle Salti ihrer Selbstüberhöhung, profilieren sich, deuten sich als Avantgarde und wissen natürlich alles (besser). Das sind materiell relativ gesicherte Leute, die aus
einer scheinbar sicheren Distanz in dieser Gesellschaft konstatieren,
was „in“ und was „out“ oder „over“ sei. Leute, die sich
als wahre Intellektuelle darstellen, die den Wandel der Zeit insofern
aufmerksam verfolgen, als sie das Fließende und Ungefähre bei uns
klar benennen. Pop ist vorbei, so die einhellige Analyse. Postmoderne
schon lange. Doch was jetzt? Es scheinen mir das alles Beobachtungen
vom Ufer der Gewinnerseite, der gepflegten Langeweile, der
abgesicherten Ignoranz in klar definierten gesellschaftlichen Kasten aus. Ohne Angst, ohne Furcht. Doch wem das
Wasser bis zum Halse steht, der hat keinerlei Zeit für solche "Laidback"- Kritik, die ja noch immer auf das Ganze zielen würde und nicht nur
die Interessen einer gewissen „Blase“ in sich tragen würde. Wo
wäre solche Kritik aufzusuchen?
Mittwoch, 26. Dezember 2018
Dienstag, 25. Dezember 2018
Montag, 24. Dezember 2018
Sonntag, 23. Dezember 2018
Liebe, positive thinking und Erkenntnis
Es scheint immer noch dieses
„Positive thinking“ verbreitet zu sein, jene Geisteshaltung, die
aus den USA kommt, und deren Auswirkungen man unter anderem in Aldous
Huxleys vor etwa 100 Jahren geschriebenem Roman „Brave New World“
bestaunen kann. Es geht bei "positive thinking" darum, die eigene Haut zu retten und die vielen „negativen“ Bedrohungen so auszublenden, dass sie
keineswegs eine politische Bedeutung gewinnen können. Freilich
könnte es so sein, dass jegliche Individuelle Haltung erst etwas
bewirkt, wenn sie auch politisch ist. Der Gegenmeinung geht es vor
allem um „positive Ausstrahlung“, was womöglich ja auch okay
ist, aber in der Realität wohl nur die Hälfte des Phänomens ist. Sich negativer Dinge bewusst zu sein, heißt nicht notwendigerweise, dass dies negativ sei. Es könnte ja auch sein, dass es einen Wert an sich bedeutet, wenn
sich jemand gewisser „negativer“ Dinge so bewusst ist, dass er
weiß wo und als wer er ist und unter welchen Bedingungen er lebt. Wer
sie verschuldet“, wer für sie verantwortlich sein könnte, ist da einfach eine weitere Dimension. Natürlich könnte gegenseitige Liebe eine
Lösung sein. Aber sie liegt noch in weiter Ferne, solange gewisse
starke gesellschaftliche Kräfte sie verhindern und die Prosperität
des radikal Einzelnen fordern, wie etwa im Neoliberalismus. Ob das
etwas Negatives ist, was man an sich heran lassen sollte, um zu
wissen, was geht….?
Samstag, 22. Dezember 2018
Tesla und Edison (MP3)
Die beiden waren geniale Ingenieure, die in einem gewissen Rivalitätsverhältnis standen. Edison ist sehr berühmt geworden, Tesla hat erst in jüngster Zeit einigermaßen nachgezogen....
Tesla und Edison
Tesla und Edison
Freitag, 21. Dezember 2018
Korruption?
Dass die Korruption zugenommen
habe, höre und sehe ich so nebenbei. Offenbar hat die Organisation "Transparency International" diese Zahlen erhoben. Und dass Deutschland auf Platz
12 abgerutscht sei…... Da geht mir so einiges dazu durch den Kopf.
Zum Beispiel, dass es immer noch kein Lobbyregister gibt, dass
belegen würde, welche Summen die Industrie und andere
Interessengruppen welchem Bundestagsabgeordneten „zuwendet“, damit er in
ihrem Sinne handelt. Insofern bleibt das, was in anderen
Zusammenhängen „Korruption“ genannt wird, unterm Tisch, kann
natürlich nicht belegt werden. Was überhaupt ist Korruption? Ob
nicht genau darin ihr Wesen liegt, dass ihr Unwesen nicht oder nur
sehr schlecht belegt werden kann? Ob das alles schleichend geht und deshalb kaum bemerkt wird? Ob es da nicht lauter indirekte und
direkte Verbindungen gibt, die der Juristerei keinerlei
Angriffsfläche bietet? Ob nicht diese inoffizielle informelle Ebene
das ausmacht, was mit dem Begriff „Korruption“ belegt wird? Viele
Abgeordnete sitzen in tausend Gremien, in Aufsichtsräten, Vorständen
und anderen Entscheidungsgremien. Natürlich beziehen sie entsprechende Vergütungen dafür. Der Staat sagt, dass sie nur ihrem
Gewissen verpflichtet sind. Was ist aber, wenn dieses Gewissen
relativ leicht käuflich wäre und sie insgeheim gegen die Interessen
agieren, von denen sie gewählt sind? Wenn solche Abgeordnete auch
noch durch gewisse Parteien in ihrem Tun bestärkt würden, ja, wenn
dies von ihnen geradezu gefordert würde? Wenn dabei relativ große
Summen fließen würden, sagen wir mal so etwa 30 000 Euro im
Jahr….Ob das niemanden belastet? Oder ob solche Leute in anderen
Dimensionen, in anderen Wirklichkeiten leben?
Donnerstag, 20. Dezember 2018
Strukturwandel in sight
Anpassungsmechanismen
der anderen (immer die anderen!!), das alltägliche Buckeln, bloß
keine Empfindlichkeiten zeigen: das sanktionieren die Kollegen und die Chefs sofort
mit Liebes- , das heißt letztenendes Geldentzug. Mit Mobbing auch.
Mit bereit gestellten Fallstricken. Du musst funktionieren. Zum
Beispiel nicht krank werden. Sofort rückt jemand anderes an deine
Stelle. Du bist austauschbar, auch wenn du dich selbst für einmalig
hälst. Wieso haben die anderen so wenig Abstand zu dem, was sie tun?
Wieso können die sich so identifizieren mit ihrem Job, mag er noch
so entfremdet sein? Sie haben doch alle studiert, haben sich im Blick
geübt, der im Alltäglichen das Unalltägliche aufsucht, der die
Distanz zu den Dingen und zu sich selbst sucht. Oder etwa nicht?
Waren sie nur ausgebildet worden? Haben sie sich die Analysemethoden
angeeignet, um zu erkennen, dass in solch eingeschlossenen
Verhältnissen, in solchen betrieblichen Strukturen die Macht wohnt
und die Machtausübung anderer implizit eingeschlossen ist? Ob solche
Ansichten auf Möglichkeiten etwas zu idealistisch gedacht sind? Sich
in den Elfenbeinturm des akademischen Betriebs flüchten?
Funktionierte auch schon besser. Wie kann man das so akzeptieren,
sich zu eigen machen? Die Rolle, in die man hineindressiert wurde? Ob
das etwas mit unserem Bildungssystem zu tun hat? Schon die dauernd
praktizierte Formulierung „Wir“. Wer ist wir? Die Gesellschaft?
Der Betrieb? Der stark ist? Der sich ein Monopol erobert hat?
Wir sind stark.
„Wir schaffen das“. Wer ist wir? Der, der dich entlässt und dir
Lohnzugeständnisse abringt, wenn er es für nötig hält (jawohl,
immer noch meist ein „er“ und keine „Sie“). Der dafür das
Geschwätz vom „Strukturwandel“ allzeit parat hält (Das Getue um
die sogenannte „Globalisierung ist ja ein bisschen ins negative
Gerede gekommen...)? Dann bist du plötzlich nicht mehr der Betrieb.
Bist ein unfähiger Einzelner. Der Betrieb ist der, dessen „Chefs“
riesige Karossen fahren, die sie als Statussymbol direkt vor dem
Eingang parken. Der Betrieb, dass sind doch die Kaufleute, die alles
Wichtige diktieren. Alles Wichtige hat auf dieser Erde mit Geld zu
tun, nicht mit Geist. Sie müsssen immer wieder den Stallgeruch
pflegen, auf jeder Konferenz. Sie müssen miteinander anstoßen, sich
übers Fußballspiel unterhalten, sich Witze erzählen, über die
sie dann gemeinsam lachen sollen. Das auch an jedem Geburtstag, den
irgendein Kollege hat. Dann werden kleine Tischen aufgestellt und
Gemeinsamkeit zelebriert.
Du selbst wirst
dir dann ein Fremder. Verlierst den Kontakt zu dir, während sie ihn
kultivieren und dafür Crash-Kurse besuchen. Die Sehnsucht danach,
sich irgendwo wieder finden zu können. Du, der du dir selbst einmal
so sicher warst, ohne selbstsicher sein zu können. Wo bist du heute?
Hast dich verloren in der Mechanik. Der Normalität. Und musst
dankbar dafür sein.
Die Ermüdung, die
Trägheit, deine Feinde. Andere Menschen haben ein anderes
Temperament. Eine andere Vitalität und ein anderes Vertrauen darin.
Sie begegnet dir. Du solltest mehr Empathie aufbringen. Was ist das?
Sich in jemanden hinein denken? Notwendig, Zeichen der Kultur.
Letztenendes sind wir aber allein. Da besteht eine Spannung.
Mittwoch, 19. Dezember 2018
Ökonomie der Gesundheit
Auf der einen Seite sollen
wir unablässig shoppen und konsumieren, damit die Wirtschaft läuft.
Am besten wäre es, wenn wir die ganze Zeit essen und trinken würden.
Auf der anderen Seite aber sollen wir gesund leben. Vieles von dem,
was wir essen und trinken, ist aber gar nicht gesund. Und für die
Gesundheit wird ja ohnehin alles getan. Das heißt: es soll im Einklang mit den Geboten eben dieser Gesellschaft möglichst
effizient getan werden. Der Schuss kann aber auch nach hinten los
gehen, was sich unter anderem in neuen Krankheitsbildern zeigt.
Orthorexie ist ein Krankheitsbild, das dadurch entsteht, dass sich
Leute nur noch gesund ernähren. Sie meinen es. Sie haben eine
bestimmte Lehre zu ihrer Religion erhoben. Die haben dann aber
bestimmte Mangelerscheinungen, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr
essen. Der Staat gibt noch bestimmte Verbote hinzu, für Sachen, die nicht gesund
sind. Das Rauchen zum Beispiel. Aber der Alkohol könnte auch noch stärker geächtet werden. „Nicht gesund“ meint in diesem Zusammenhang
aber vor allem die Folgekosten für die Gesellschaft: das ist teuer
steht unausgesprochen unter den teilweise recht abschreckend
ausfallenden Warnhinweisen. Wobei diese Gesellschaft durchaus noch
unpassendere Gelder verschwendet als diejenigen, die sie für den
Genuss ausgibt. Doch der Mensch soll sich auch diesbezüglich selbst
optimieren und sich ökonomisieren.
Dienstag, 18. Dezember 2018
Montag, 17. Dezember 2018
Sinn
Sinn, eine Kategorie, die mich früh beschäftigte.
Schon damals als wir in der Schule den „Mythos des Sysyphos“ von
Albert Camus durchnahmen. Leuchtete mir ein. Mir freilich war schon
damals klar, dass es darum ging, sich einen persönlichen Sinn zu
schaffen – und nicht den absoluten zu begreifen. Einer wie Viktor
Frankl war es, der mich darin beeinflusste. Sinn ist womöglich das, was wir aus uns machen. Nicht nur im Sinne eines Status. Mir war klar, dass wir
limitiert sind. Dass uns allenfalls Ahnungen möglich sein können.
Auch in plötzlichen Erleuchtungen. Ich habe darauf gehofft, so etwas
aber bis heute nicht erlebt. Also konnte ich nur mich selbst und noch
viel besser "Das Göttliche" in mir suchen. Wissen, wer man ist und wo
man ist. Welchen Einflüssen man als soziale Existenz ausgesetzt ist.
Dabei eine Sinnlosigkeit aushalten, das könnte ein Ziel sein. Den
Stein immer wieder nach oben rollen. Und mit ansehen müssen, wie er
unweigerlich nach unten rollt. Dies könnte auch auf das Glück
zuführen. Als ein Ziel, das jenseits von diesem alltäglichen
Pragmatismus liegt, der unseren Alltag prägt. Kreativität
verschafft uns einen Spielraum. In ein bestimmtes Tun einen Sinn
hinein legen. Nicht dem Sinn folgen, den andere postulieren. Wir
müssen versuchen, uns selbst unseren Sinn zu stiften und ihn keineswegs
verallgemeinern. Dies hängt mit der Idee der Selbstbestimmung
zusammen. Selbstgenügsamkeit. Achtsamkeit. In sich selbst suchen.
Sonntag, 16. Dezember 2018
Für TB
Demnächst wird Thomas
Bernhard 30 Jahre gestorben sein! Im Februar. Der
Übertreibungskünstler, der immer so gerne mit Superlativen gespielt
hat. Der Grantler und Humorist. Der Skandalist. Der Melancholiker,
Pessimist und Ironiker. Wäre heute total out. Dieser zynische
Lächler, der ja so wunderbare Texte geschaffen hat. Der
Lachphilososoph, der ganz konkret mit einer Krankheit zum Tode leben
musste. Der noch in einem Zeitalter lebte, in dem man an die Macht
des Wortes glaubte. Der seinen Texten so viel Musikalisches gab,
unter anderem auch, indem er Musiker als Künstler auf seine eigene
Art beschrieb. Die Musik in seiner Sprache, die Sequenzen, die
typische Ausdrucksweise, die Wiederholungen, die allmählich eine
eigene, distanzierte Ausdrucksweise ergaben. Wie er zur Uraufführung
seines Stücks „Heldenplatz“ vom Balkon des Wiener Burgheaters
herabwinkte und dazu fein lächelte. Der eben abgeebbte und nun
wieder aufkommende Faschismus, den er geißelte. Er, der
„Geistesmensch“, die Anderen, die „Lebensmenschen“. Jener,
der konnte, sollte musste, und endlich, in seinem Ohrensessel
sitzend, Worte an sich herab gleiten ließ. Der nichts auf sich gab
und doch eitel war. Der Preise verabscheute und doch genoss. Der
Mann, der um seine Todesgewissheit kreiste, der von Vergeblichkeit
wusste, - auch der Kunst, deren Künstler er oft in Lächerlichkeit
versinken ließ. Sein Humor: Nichts und niemanden ernst nehmen. Sein
Bauernhof, in den er von Wien aus umzog und der total kahl nur aus
weiß getünchten Zimmern zu bestehen schien. Das alles imponierte
uns.
Samstag, 15. Dezember 2018
Hinweis
Meine persönliche Seite mit einem Blog zum Thema "Musik": ubpage.de
Darauf auch viele Fotos.....
Darauf auch viele Fotos.....
Freitag, 14. Dezember 2018
Weihnachten will es wieder werden
Seltsam, dieses Jahr nervt
mich das besonders! Aber das ist nichts Besonderes, das meine ich
jedes Jahr. Das wiederholt sich. Solange es sich wiederholt, mag es ein Zeichen der Beständigkeit sein. Dieses Weihnachtsgebimmel, das durchwoben ist von
kommerziellen Interessen, vom Interesse der Händler, ihre Waren los
zu werden. Die Fassade hat längst ein Eigenleben, das Klagen darüber
hat Tradition und geht in Gänsebraten, Rülpsen und seifigen
Weihnachtsliedern auf. Ja klar, jetzt zahlen viele (längst nicht
mehr alle!) deutsche Arbeitgeber ein 13., wenn nicht gar ein 14. Monatsgehalt,
mit dem man seine Weihnachtssprünge macht. Weihnachtsmärkte
schießen aus dem Boden, sie gibt es mittlerweile zahllos überall,
sie sind global. Die Weihnachtsgirlanden samt den vielen Lichtlein
waren längst aufgehängt, die Illusion von Liebe feiert breite
Urständ und vermischt sich mit dem Geschäftssinn, der jedes andere
Individuum zum Geschäftspartner machen will: Angebot und Nachfrage.
Kuscheltiere. Nordmanntanne. Lichtlein. Stall samt Maria und Josef,
den Flüchtlingen. Ganz klein, das Jesus-Kind. Warnung vor Bränden
bei offen brennenden Kerzen. All das ist Bestandteil der allgemeinen
Weihnachtseuphorie, mit deren Geschäftstüchtigkeit immer noch der
ursprünglich christliche Impuls verbunden zu sein scheint. Wenn das
einmal nicht mehr so ist, wenn das blanke Geschäftsgebaren regiert,
wird der Turbokapitalismus zu sich selbst gekommen sein. Er wird
Menschen zurück lassen, die etwas suchen, von dem sie nicht wissen,
was es ist…...
Donnerstag, 13. Dezember 2018
Drogen (2)
Was also können Drogen sein
(ich schließe hier an mein Blog „Drogen 1“ an)? Ein Weg zur
Glückseligkeit? Zur Entgrenzung? Keine Frage, wer mit dieser Sphäre
zu tun hat, sollte mit Drogen auch umgehen können. Niemals sollte so
etwas wie Sucht ins Blickfeld kommen, was bei gewissen Drogen leider
sehr leicht passiert. Männlich/Weiblich? Andere Zusammenführungen, Auflösung von Grenzen? Es ist ein womöglich gefährliches Spiel,
das hier lockt. So viel, zu viele Individuen sind auf diesem Weg
schon abgestürzt. Drohen Gefahren auch aus unerwarteter Ecke? Zum
Beispiel: sind Drogen ein Mittel der Manipulation? Bekannt ist, dass
im zweiten Weltkrieg von den Nazis große Mengen Pervitin (Mittel zur
Steigerung des Duchhaltevermögens und des Wachseins….) eingesetzt
worden sind. Auch ist es ein Mittel des Krieges seit dem Altertum: Wer Drogen genommen hat, zertrümmert in seiner Hemmungslosigkeit gerne einmal dem Mitmenschen den Schädel. Ruhigstellung scheint gerade heute ein adäquates Mittel
der Beeinflussung, die Zukunft mag da noch so manche Überraschungen
bringen. Die Mittel stehen offenbar jedenfalls jetzt schon parat. Wer
auf das eigene Seelenheil aus ist, nimmt automatisch etwas Abstand
von politischen Protesten. Das Allgemeine gerät aus dem Blickfeld
zugunsten der großen Hingabe und dem Aufgehen in einer
Grenzenlosigkeit.
Mittwoch, 12. Dezember 2018
Mehr Gelbwesten
Gelbwesten, bei uns nicht? Paralellen? Ob wir dieses Land, wie aus konservativen Kreisen dauernd skandiert, so großartig finden sollen, dass es besser als alle andere ist? Es droht in Deutschland Altersarmut in großem Stil. Zudem wurde kurz vor
Beginn des Schuljahres festgestellt, dass offenbar 50 000 Lehrer fehlen. Ob das tolle Lenkungsleistungen der Politik sind? Die Bahn, bei der der Bund Mehrheitseigener ist, ist in einem
rundherum bedauernswerten Zustand. Geradezu groteske Verspätungen
drohen auch bei einem Prestigeprojekt wie dem „Berliner Flughafen“.
Bahn und Flughafen sind längst Kürzel für absolutes Versagen
geworden. „Leistungseliten“ sind längst gegen „Geldeliten“
oder „Erfolgseliten“ ausgetauscht worden, die sich durch entsprechende
Lobbyarbeit in den politischen Gremien gesichert haben und sie mit
dicken Summen pflegen. Der Staat macht sich mit einer verheerend schlechten
Effizienz keine Freunde. Er will durch hohe Sozialausgaben brillieren, bewegt aber dadurch kaum etwas. Es versickern einfach zu viele Gelder. Die Rolle des sozialen Ausgleichs wurde in der global ausgerichteten Marktwirtschaft immer mehr zurück gedrängt zugunsten einer Bereicherungsstrategie,
die sich mit dem „Lob des Tüchtigen“ oder dem „Lob des
Fleißigen“ zu legitimieren sucht. Nach gewissen konservativen
Aussagen (die ja auf dem zurückliegenden CDU-Parteitag lautstark
zelebriert worden sind), soll das Lob dessen gesungen werden, „der
morgens früh aufsteht“. Nun ja, es scheint viele Kreise in dieser
Gesellschaft zu geben, die morgens keineswegs früh aufstehen müssen
und viel Geld trotzdem im Schlafe verdienen. Wie also steht es um die
wohlhabenden Spätaufsteher? Die Gleichsetzung von Arbeit mit Arbeit
ärgert mich sowieso! Ob da nicht ein gewaltiger Unterschied zwischen
denen ist, die sich in ihrer Arbeit selbst verwirklichen und denen,
die sich mit entfremdeter Arbeit am Band kaum mehr über Wasser
halten können? „Deutschland geht es gut“? Manchen Menschen,
gewiss! Andere versinken in der Armut, müssen Flaschen sammeln, bei
der Tafel anstehen oder um Hartz 4 betteln.
Dienstag, 11. Dezember 2018
Gelbwesten überall
Die Art und Weise, wie in Deutschland über den französischen Protest „Les Gilets jaunes (Die
Gelbwesten)“ berichtet wird, gefällt mir gar nicht. Man glaubt
sich hier hinter einer Barrikade der öffentlichen gesellschaftlichen
Eindämmung, den die Gewerkschaften einmal dargestellt haben,
verstecken zu können und hier in Europa mit dem Finger auf alle anderen zeigen zu können. Angefangen haben diese Proteste in Frankreich
einmal als Aufstand der Provinz gegen die Zentrale in Paris, in der
die alles beherrschenden Eliten mit Steuern, Abgaben und einem
abenteuerlich hohen Lebens(er)haltungsniveau viele Jahre lang
gegängelt haben. War man auch durch harte Auseinandersetzungen
hindurch in den Nachkriegsjahrzehnten einigermaßen maßvoll, so
scheint im Zeitalter der Globalisierung und der ungebremsten
neoliberalten Marktwirtschaft das hemmungslose „Enrichissez vous“
(„Bereichert euch“) zu gelten. Die sich selbst so definierenden
„Eliten“ bereichern sich auch steuerlich und mithilfe eines
Staates, der längst zum verlängerten Arm dieser Eliten geworden zu
sein scheint. Es werden Bürgersprechstunden und Scheindialoge
veranstaltet, die gerade diesen Schein produzieren, der vergangene
Beschwichtigungsstrukturen ersetzen soll. Der Abstand zwischen Arm
und Reich hat sich über viele Jahre hinweg gigantisch vergrößert
und soll jetzt mit ein paar kleinen statistischen Zahlen
beschwichtigt werden, nach dem Motto „Schaut her, es ist ja gar
nicht so….“. Es bestimmen zunehmend selbsterklärte „Eliten“
die öffentliche Diskussion, die ausschließlich durch ihren
wirtschaftlichen Erfolg (anders ausgedrückt: ihr Geld) legitimiert
sind. Die Linke scheint die Macht des einzig demokratisch
legitimierten Kraft hochzuhalten, nämlich des Staates. Doch es
scheint so, als sei eben dieser Staat auf nahezu allen Ebenen
korrumpiert. Das scheint die Pointe zu sein. Was tun also? Ob das
Verhalten der Gelbwesten so verwerflich ist, wie uns das gewisse
staatlich bestellten Medien klarmachen wollen?
Montag, 10. Dezember 2018
Sonntag, 9. Dezember 2018
Sport im Kopf
Es wird wohl immer krasser,
das aber schleichend, so dass niemand etwas davon zu merken scheint:
Wintersportler sind inzwischen gehende Litfasssäulen, Werbeflächen
und drängen sich einem bei jeder Sportübertragung auf. Der Trick
ist, das Sportler auf Sponsorengelder wie diese angewiesen sind, dass
sie auf subtile Weise gezwungen sind, sich so zu verhalten und sich als "Werbeträger" zu "verkaufen". Dass auch
ihre jeweiligen Verbände davon weitgehend abhängig sind. Der Trick
ist auch, dass diese Sportler seit früher Kindheit auf Werbe-Clips
geprägt sind, und dazu neigen, deren Botschaften zu glauben. Der
Trick ist auch, dass alles, was Werbung betrifft, in den Bereich des
„Normalen“ übergegangen ist und als solches akzeptiert wird.
Doch was macht diese Werbeindustrie anderes, als „Fake News“ und
die Wonnen einer längst vergangenen Wachstumsgesellschaft zu
verbreiten? Müssen wir vielleicht neu darüber nachdenken, was wir
wirklich brauchen aus dieser Konsumindustrie und was nicht? Gilt es
gerade, diesen Werbebotschaften, die sich doch aus tausend Gründen
längst ad absurdum geführt haben, zu misstrauen? Der Trick ist
auch, dass die Werbung immer noch zu funktionieren scheint, dass sie
gewisse Produkte in unserem Bewusstsein zu verankern scheint, dass
diese „Produkte“ längst zu Statussymbolen geworden sind,
mithilfe deren man sich von anderen absetzt und Identität gewinnt.
Samstag, 8. Dezember 2018
Freitag, 7. Dezember 2018
Altersarbeitslosigkeit
Was eigentlich ist mit der Arbeitslosigkeit älterer Menschen, sagen wir mal Menschen ab 50 Jahre? Ob es von diesen Leuten einen verdeckten, kaum in den gängigen Statistiken auftauchenden Anteil gibt? Merkwürdigerweise wird diese "Zielgruppe" kaum öffentlich diskutiert. Sie soll wohl in aller Ruhe verrecken...... Andererseits wird doch immer beklagt, dass die "Bevölkerung" immer älter werden wird? Gleichzeitig wird das Rentenalter herauf gesetzt.... wo sind denn die Arbeitsstellen für die 50+-Bevölkerung? Was soll der machen, der nicht viel Geld fürs Alter hat aufsparen können? Wäre dies unter den obwaltenden Bedingungen überhaupt möglich? Etwa mit einem Blackrock-Sparplan? Ob einem das von einer maßgeblichen Person nahe gelegt werden sollte?
Donnerstag, 6. Dezember 2018
Die Mächtigen des Tages
Ich schreibe ja wohl selten über die sogenannte "Tagespolitik". Heute hat es mich nach der Lektüre der Zeitungen dann doch gereizt. Und so mache ich eine Ausnahme: Die Chefs der Länder
(Ministerpräsidenten) haben offenbar eine Grundgesetzänderung zugunsten der
Bildungspolitik des Bundes verworfen: richtig so! (das Grundgesetz
ist ja nicht irgendein Papier, das aus der Feder der derzeit
Mächtigen stammen könnte, vielleicht kann man die genügende
finanzielle Austattung der Schulen und der Bildungspolitik auch auf
eine andere Art hinkriegen, es scheint da institutionelle Wege zu
geben). Allein, ich habe die Befürchtung, dass die Bildung und ihre
finanzielle Ausstattung dabei unter die Räder gerät, d.h., dass
nichts geschieht - und das auch noch mit einer gewichtigen Ausrede. Dass alles wie bisher
weiter geht.
Die Kandidaten um den
Parteivorsitz der CDU sondern die üblichen Phrasen ab
(Steuersenkungen, „kleiner Mann“ usw.), die sie mit teils
obskuren Vorschlägen zur Migrationspolitik garnieren, - überhaupt
scheint es nur darum zu gehen, wer der AfD am besten wieder Wähler
abluchsen könnte (auch hier richtet man sich auf kleinkarierte Weise
nach einem Mitbewerber...) und keineswegs um die Qualitäten der
Bewerber,,,,, Außerdem: es verlautete doch in der Vergangenheit,
dass es eine ganze Reihe von weniger prominenten Mitbewerbern geben
würde. Wo sind die geblieben? Haben sich bei der Kandidatenrunde in
den Landesverbänden nicht vorgestellt? Ob sich hier wieder einmal
ein Establishment durchgesetzt hat und dabei alle Mittel einsetzt
(nicht nur die AfD hat Parteispendenskandal, in der Vergangenheit
haben sich auch die „etablierten“ Parteien auf diesem Gebiet sehr
profiliert und so manche Fragen offen gelassen....).
Es kommt mir so vor, als
würde bei den „gelben Westen“ in Frankreich nicht gegen
ökologische Gesetze, sondern gegen die gnadenlose Besteuerung
überhaupt protestiert, die die in Paris sitzende „Elite“
rücksichtslos protegiert und jetzt ihr Gewissen beruhigen wollte, indem
sie ökologische Steuern erheben wollte. Mir scheint,k dass die
„gelben Westen“ einen Protest gegen die sich stark abschottende
Klassengesellschaft in Frankreich artikulieren will, die sich meist
aus Absolventen der ENA (Ecole Nationale) rekrutiert und dabei
zunehmend ein Gebaren an den Tag legt, dass dem einer Marie Antoniette im
Jahr 1789 (Französische Revolution) nicht unähnlich ist.
Mittwoch, 5. Dezember 2018
Stadt - Land
In Frankreich sind die
„Gelbwesten“ jetzt auch in Paris unterwegs, nachdem sie
ursprünglich von der sogenannten Provinz ausgegangen waren und sich
Steuererhöhungen nicht mehr gefallen lassen wollten. Es wird nun so
bei uns so verkauft, als seien sie besonders mit ökologischen
Steuererhöhungen oder Klimasteuern nicht einverstanden und würden
nun stänkern und stinkern. Doch es scheint wohl eher so, dass sie
mit der gesamten Steuerbelastung nicht einverstanden sind und die
ökologischen Steuern nur ein letztes Glied in einer Kette von
Umverteilungsmaßnahmen von unten nach oben sind. Wer dagegen auf die
Straße geht, hat meine Sympathie. Sicher, Paris ist die Metropole,
von der in einem zentralistisch geordneten Staat alle abhängig
sind. Doch wie sieht es in unserer ach so föderalistisch
organisierten Wirklichkeit aus? Die Verkehrsstruktur ist inzwischen
auf dem Lande eine völlig andere als die in der Stadt. So
sympathisch einem das Fahrrad vorkommen mag: auf dem Land ist es
nicht das Verkehrsmittel der Wahl, insbesondere dann nicht, wenn es
regnet wie zum Beispiel jetzt. Es ist doch so: Ganze Gegenden und
Regionen werden abgehängt, Krankenhäuser, Banken, Gerichte,
Arztstandorte werden geschlossen, Verwaltungseinheiten
„rationalisiert“ und neu organisiert zugunsten „großer
Einheiten“. Es scheint dass dabei der Staat die heftigsten
Rationalisierungskampagnen durchsetzt. . Wirtschaft macht Profit, wie
vom System vorgesehen und politisch gewollt. Behörden geben sich
arrogant, fahren Doktortitel und Professoren auf, sie verfügen,
beschließen, setzen durch, entscheiden einsame Beschlüsse, schieben
Sachzwänge vor, sehen die Verantwortung bei anderen, verschanzen
sich hinter juristischen Phrasen, die niemand versteht. Die
Infrastruktur gewisser (vor allem ländlicher) Gebiete verfällt aber
während dieser Zeit regelrecht,....
Ministerpräsidenten
und politische Entscheidungsträger fahren mit riesigem Gefolge, mit
Referenten, Sprecher, Polizei und Sicherheitsleuten von ihren urbanen
Burgen in den Hauptstädten aus in Kolonnen riesiger Limousinen vor
und vorbei und an allem und jedem vorüber, sie machen Termine zu
Gesprächen aus, sie versprechen finanzielle Leistungen, Versprechungen, die sie
sodann nicht einzuhalten pflegen. Sie blocken ab, beschwichtigen,
wiegeln ab, nutzen die Lage (aus), versuchen, Stimmen zu gewinnen,
Bürgerinitiativen zu beschwichtigen, demonstrieren Bürgernähe und
„Stallgeruch“, sind bei „Events“ dabei, lassen sich
Unterschriftenlisten unterbreiten oder vorlegen, sie schütteln
Hände, lassen sich erklären, hören zu, „fischen ab“. Fahren
wieder ab in Richtung ihrer Festungen, die sie in ihrer
Mächtigenblase vor allem Berlin und der nächsthöheren
Hierarchiestufe zu erklären haben… aber kaum Bürgern, schon gar
nicht denjenigen auf dem Lande. Örtliche Vertreter der Parteien
führen Gespräche, machen sich gemein, geben sich demokratisch und
volksnah und - können dann offenbar doch nichts tun. Die
Durchlässigkeit von Informationen von unten nach oben ist halt nicht
ganz gewährleistet. Die Strukturen der scheinbaren
„Alternativlosigkeit“ und der Sachzwänge sind scheinbar stärker.
Ob sie ausreichen, riesige Funklöcher rechtzufertigen?
Es
herrscht Ignoranz und
Arroganz der Macht, auch wenn sie scheinbar nur auf Zeit verliehen
ist, waltet und breitet sich aus, sie tötet ab, produziert Wut und
Resignation.Abstände zwischen Lebenswelten werden größer. Anliegen
werden zeredet in Gesprächen mit Nach- und Untergeordneten, mit
lakaienhaft funktionierenden Untergeben des Apparats, der in sich
aufgesaugt hat, sie verpuffen, prallen an staatlich wohlbestallter
und pensionsgestützter Ignoranz ab. Die Verbindung der
Kommunalvertreter oder Kommunalpolitiker „nach oben“ scheint
nicht sehr von Einfluss geprägt zu sein. Vertreter von
Bürgerinitiativen und Begehren der „Zivilgesellschaft“ sind
hilflos. Mitglieder einer rechtsgerichteten Protestpartei nutzen die
Lage der Unzufriedenheit aus, geben sich volksnah, nutzen die Lage
mit allerlei populistischen Methoden, sind dabei, sind anwesend,
wenn sich etwas regt und tut. Sie saugen ein Potential der
Unzufriedenheit auf, sie absorbieren Stimmungen und nutzen sie aus.
Sie setzen sich scheinbar
für lokale und
regionale Belange ein, sie sind bei Protestversammlungen gegen
Schließungen und Verödungen der Infrastruktur dabei, sie sind dabei
beim „Begehren“, sie scheinen sich für direkte Demokratie
einzusetzen und werben für ihre Partei, in
der sich Großstädter,
Politiker und Regierungsbeamte flott und unverschämt bereichern.
Diese
Gruppe formuliert
gerne in
Reden mit steilen Thesen, wie sie die Lage einschätzen. Sie wiegeln
auf und zentrieren den Protest, sie geben ihm Ausdruck, sie geben
sich lebensnah heimatverbunden und gießen daraus volkstümliche
Reden. So werden langsam Prozentzahlen, Einfluss und Macht daraus.
Dienstag, 4. Dezember 2018
Populismus (7)
Populisten kritisieren die
bestehenden Verhältnisse hart, behaupten aber, dass nur sie es
seien, die die schweigende Mehrheit und das wahre Volk vertreten
würden. Alle anderen Wettbewerber um die Macht seien korrupt, die
arbeiteten nicht für das Volk, sondern nur für sich selbst. Dass sie
dabei auf gewisse reale Gegebenheiten zurück greifen, um sie für
sich selbst nutzbar zu machen, dass sie kritische Ansatzpunkte für
sich selbst und fragwürdige Ziele zu nutzen versuchen, sollte der
politische Betrachter aus dem „wahren Volk“ dann schon verstehen.
Dass sie ein politisches Spiel um die Macht spielen, das oft genug
etwas vortäuscht, was am Ende gegen den Vertreter des „wahren
Volkes“ gerichtet sein könnte: auch das sollte der geneigte
Betrachter verstehen und nicht vereinfachenden Parolen auf den Leim
gehen. Sie (die Populisten) sind gegen die Eliten gerichtet (wofür es genügend
Anlass gibt!) und sie sind gegen Meinungsvielfalt, die gerne auch mal
als „nihilistisch“ gegeiselt wird. Meinungsvielfalt, wozu? Sie
(und nur sie!) vertreten doch „das Volk“! Parallelen zu gewissen
linken Theorien und marxistisch-leninistischen Kadergedanken sind da
nicht ganz zufällig. Wozu das führen kann, war auch unter diesem Aspekt zu erleben. Totalitär in ihrer ganzen Brutalität sind
jedenfalls die Auswirkungen dieses Populismus. Populismus hat etwas, wie etwa Popmusik, mit dem Wort Populos, d.h. Volk, zu tun. Wer nicht meiner Meinung
ist, so die unausgesprochene Meinung dahinter, vertritt nicht das
Volk. Der völkische Gedanke dominiert. Derzeit ist das in vielfacher Variation zu besichtigen.....
Montag, 3. Dezember 2018
Müll, Plastik im Meer
Es kommt einfach nix bei mir
unten an!. Die Nachrichten berichten von einem erschreckenden
Plastikberg, die Politik verbreitet dazu eindämmende Maßnahmen –
und ich weiß kaum noch, wie ich das viele Plastik „entsorgen“
soll. Sämtliche Eimer, ob grau, gelb oder braun quellen über. Es ist eine Flut, der man sich
kaum mehr erwehren kann. Alles scheint mindestens dreimal in Plastik
bzw. Kunststoff eingepackt sein zu müssen. Es wird verbreitet, dass
bestimmte Leute massiv daran verdienen würden un d dass dies Plastik
aus hygienischen Gründen nicht notwendig sei. Dies steht ganz im
Gegensatz zu diesen vielen Talkshowrunden, die durch den Äther
laufen und bei denen „Experten“ (die meist von der Industrie
geschmiert scheinen) dies belieben zu verbreiten. Aber mal konkret:
wie kann das weniger werden, es erscheint doch trotz allem nicht
nötig? Ob hier mal wieder die „Wohlstandsgesellschaft“
übertrieben hat? Ob sie keine Grenzen kennt, ob die Nachrichten von
den vermüllten Meeren und dem vielen Plastik, dass sich bereits in
uns zu befinden scheint, nicht zu einem Umdenken anregt? Die Politik (auch die amtlich bestellte auf den vielen Klimakonferenzen!) schiebt ihre Deadlines immer weiter hinaus und mahnt langfristige
Untersuchungen an, die ihr dann zumeist als Alibi zur Passivität eignen
scheinen. Sie wollte erst bis 2020, jetzt bis 2030, tut nichts, setzt
keine Rahmenbedingungen, fühlt sich dabei sicher, erwägt scheinbare wirtschaftliche Interessen …….und man selbst fühlt sich machtlos.
Ob so etwas eine Werbung für die Parlamentarische Demokratie im
Gegensatz zu einem populistischen Nationalismus ist?
Sonntag, 2. Dezember 2018
An eine Sängerin (Lyrik, Mörike)
An
eine Sängerin (Eduard Mörike, 1804-1875)
Soll
auf der Jungfrau Mund die begeisterte Rede verpönt sein,
Ist
euch des tiefern Gefühls volles Bekenntnis versagt:
O,
wie preis ich die Sängerin drum, die, unter der Muse
Schutz,
mir den lieblichen Grund ihres Gemütes enthüllt!
Niemand
ärgert sich mehr, ja entzückt steht selbst der Philister,
Fühlt,
in des Schönen Gestalt, ewige Mächte sich nah.
Samstag, 1. Dezember 2018
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