Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 8. Juli 2018

Fluchtursachen bekämpfen

Es gab in Deutschland wochenlange harte Auseinandersetzungen um das, was viele Leute unter „Asylpolitik“ verstehen. Es gab Rücktrittsforderungen, taktische Winkelzüge und allerlei Drohungen. Fast zeitgleich scheiterte die Fußball-Nationalmannschaft in Russland, wurde Letzter in ihrer Gruppe, reiste ab. Das alles löste bei Vielen große Enttäuschung aus. Doch was folgte? Keine der handelnden Personen trat zurück oder bekannte klar, was sie zu den Situationen beigetragen hatte. Stattdessen: Schönreden und Ausreden, Beschuldigungen. PR-Geschwätz, das von nicht wenigen Leuten als peinlich empfunden wurde. Zudem scheint sich jetzt der CSU-Entwicklungshilfeminister gegen eine Kürzung seiner finanziellen Mittel durch den SPD-Finanzminister zu wehren (Das Verteidigungsministerium scheint hingegen deutlich mehr Geld vom SPD-Scholz zu bekommen...). Das Geschwätz von „Fluchtursachen bekämpfen“ wird ja kaum mehr irgendwo ernst genommen, da es einer permanenten Ausrede fürs Nichtstun gleicht. Der Entwicklungshilfeminister scheint an diesem Wochenende vorzurechnen, dass es an Ort und Stelle 15 Cent kostet, ein Leben zu retten. Die Aufwendungen für einen „Flüchtling“ hierzulande betragen jedoch etwa 100 Euro am Tag. Offenbar. Wer trickst hier wen aus?

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