Du bist am heutigen Tage angelangt. Siehst die
Katastrophen klar vor dir und glaubst nicht an dein Entkommen. Alle
entkommen, glauben an eine bessere Zukunft, - nur Du nicht. Du
schleppst deine Vergangenheit vielgestaltig mit dir herum - zuweilen
kommt es Dir vor, als hänge sie gerade dir an. „Be positive“ und
„Du musst nur an Dich glauben, dann wird alles wahr, was du dir
wünscht“, diese beliebten amerikanischen Lügen sind leider immer
weit weg von Dir gewesen. Nun sind sie noch weiter weg. Wahrheiten können hart sein und negativ:
Du machst jetzt immer mehr leichte Fehler. Fühlst dich ihnen
ausgeliefert. Es kommt etwas auf dich zu.... was?
Du bist der, der du warst. Bist das und bist es
nicht. Lebendes Paradoxon. Vergangenheit und Gegenwart überlappen
sich. Warst oft unglücklich und wirst es wohl sein. Wieso? Die
Antwort hat dich ein Leben lang beschäftigt, bist nie dahinter
gekommen. Vielleicht würde ein professioneller Psychologe eine
Stunde dazu brauchen, um eine klischeemäßige Antwort zu geben. Auf
Misserfolg programmiert. „Du musst dich ändern“, sagt Rilke, der Meisterdichter, und
das sagt dein Unbewusstes auch. Nur wie? Es kommt der Tod auf dich
zu, unweigerlich. Zuerst stirbt eines, dann das andere Teil,
dann du... Was wird gewesen sein? Wo wird man Spuren hinterlassen
haben? Ein für die Welt völlig belangloses Ego. Selbstmitleid ist
nicht erlaubt, sagen die „großen“ Geister. Haben womöglich
damit recht. Sind damit ja auch groß geworden.
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