Wieso
der Begriff „Heimat“ immer wieder mit Enge, Eingeschränktheit
und dem privaten Glück im Kleinen vermengt wird? Wenn „Heimat“
sich verschließt gegenüber einer Andersartigkeit, dann wird sie zu
etwas Engem dort, wo sie auch weit sein könnte. Sie könnte
großzügig offen sein und sich gleichzeitig bewahren. Sie könnte
soziale Dimensionen und gesellschaftliche Entwicklungen aufnehmen und
sich damit selbst erkennen. Sie könnte dieses oft zitierte
„Geworfensein“ akzeptieren und an sich selbst wahrnehmen. Sie
könnte an sich erkennen, das wir auch ein Produkt unserer
Sozialistion sind, die doch stark von dem beeinflusst ist, was
„Heimat“ bedeutet. Sie könnte erkennen, dass wir auf der ganzen
Welt gewisse Probleme haben, die uns einen. Sie könnte erkennen, das
eine beispiellose gesellschaftliche Polarisation statt gefunden hat,
die sich in unserer „Heimat“ auf eigene Weise abbildet. Sie
könnte erkennen, das wir auf der ganzen Welt Menschen sind und doch
unseren konkreten Lebensbedingungen und Lebenswelten, Sinnwelten
ausgeliefert sind. Dass sich dadurch eine eigene und eigenständige
Ebene der Solidarität und des Verbundenseins ergeben kann. Mit dem
Lauf der ganzen Welt. Dass nicht alles der von Politikern so gern
beschworene „Strukturwandel“,
der
zudem viel zu oft auf den technologischen und ökonomischen Wandel
beschränkt wird.
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