Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 13. Juni 2016
Lagerdenken
Es fällt mir auf, dass hierzulande Politiker
besonders in diesen Talkshows gerne in ein Lagerdenken verfallen, das
natürlich jeglichen Protest und jedes dumpfe Unbehagen fördert.
„Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Der gehört zum linken
Lager, der zum rechten Lager“. So verorten sie nach Art des vorigen
Jahrhunderts erst mal denjenigen, mit dem sie vorgeben, diskutieren
zu wollen. Es gibt Wahlsysteme, die das noch voran bringen.
Prominente Beispiele sind derzeit Tagesgespräch. Doch hierzulande
zählen sie überaus gerne auch Wahl- oder Umfrageergebnisse zusammen
und konstruieren so eine breite Koalition der Willigen gegen die
Unwilligen. Dabei wird auch gerne mal der Terminus „demokratisch“
versus „undemokratisch“ verwendet. „Rassistisch“ versus
„Offen“ ist genauso beliebt. Die Endung „phil“ oder „phob“
erscheint in diesem Zusammenhang auch nicht schlecht. Außerdem: Wer
für einen bestimmten politischen Block ist, darf keinesfalls auf
einer Demonstration, Kundgebung oder Versammlung der Gegenseite
gesehen werden. Egal, um was es geht. Das heißt, die sogenannten und
oft beschworenen „Sachfragen“ spielen keine Rolle. Wer einem
bestimmten Block angehört, kann sich nicht für etwas Bestimmtes
engagieren. Und sei es der sachlichsten Sachart. Basta.
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