Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 3. Juni 2016

Gottesbeweis etc, (2)

Wenn ich einen moralischen Gott annehme, wenn ich von ihm ausgehe, dann habe ich große Schwierigkeiten damit, das Böse in der Welt zu erklären oder zu rechtfertigen. Die gängige Argumentation ist dann die, dass es mit der von Gott geschenkten Freiheit des Geistes begründet wird. Wir haben halt auch die Freiheit, das Schlechte zu tun. Dies gehört unauflöslich zur Freiheit. Es ist dies eine gängige Position des Theismus, der inzwischen in der Philosophie zur extremen Minderheit geworden geworden ist, und sich etwa im Mittelalter stets die in der extremen Minderheit befindlichen Atheisten gegenüber den Vertretern einer erbarmungslosen Religion zu rechtfertigen hatten. Gott hat uns die Möglichkeit gegeben, das Gute zu erkennen. Aber leider sind wir auch fehlbare Wesen und werden unter Umständen gar von Naturkatastrophen überrascht, für die wir nichts können. Und es stellt sich stets die Frage, wieso uns Gott nicht ein bisschen vernünftiger gemacht hat. Er hätte den Menschen vielleicht auch ein bisschen weniger anfällig für Verlockungen, Aggressionen und andere ungünstige Neigungen machen können. Wenn wir vielleicht vernünftig genug wären, könnte man schon viel verhindern. 

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