Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Freitag, 17. Juni 2016
Fußball überall
„Ihr Tipp für heute abend?“ Hörte ich gestern
oft. Fähnlein schwenken, Parolen rufen, Bier trinken, Grill
anwerfen? Den anderen auf die Birne klopfen, weil er nicht von der
eigenen Nation ist? Wie lächerlich! Nationen sind eine Vorstellung
aus dem 19. Jahrhundert, damals berechtigt und nach vorne gebracht.
Jetzt, im 21. Jahrhundert hat das etwas Rückschrittliches und total
Verstaubtes. Sie lassen sich gerne betrügen von den Konzernbossen,
sie lassen sich durch Phrasen täuschen, „Wir“ gehörten
zusammen, bloß weil wir dieselbe Rasse seien. Höchst lächerlich,
das! Dies Dummgequatsche müsste eigentlich beendet sein, nach den
historischen Erfahrungen hin. Und von „Nation“ müsste man mit
Vorsicht sprechen, - und nicht im Nationalismusrausch Fähnlein
schwenken. Ich liebe englische Mannschaften, Les Bleus, klar, Azzuri!
Sie sind nach den gleichen chauvinistischen Maßstäben ausgewählt
und in ihrer Funktion für die dahinter stehende Masse kein bisschen besser. Nationalstolz, Pah! Gewalttätigkeiten aller
Art säumen ja nicht umsonst diese Fußball-Europameisterschaft und
könnten uns etwas zeigen. Stattdessen das populistische Dumpfgequatsche auch und
gerade in den öffentlichen Medien: „Wir“ müssen jetzt mehr über
die Flügel spielen, wir sollten den und den auswechseln, wir sollten
mehr Druck machen, „höher stehen“, „tiefer stehen“ usw.,
...dieses unsägliche „Wir“-Gerede, das dann sofort nicht mehr
gilt, wenn es ums Geld geht, um den Status, um die Hierarchie....
Europa wäre es! Nicht Deutschland! Was soll der Unsinn?
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