Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 6. April 2015

Zen (1)

Was ist Zen? Es gibt keine Methode, das zu begreifen. Da sind die Kōans, die eine Art Auslöser für Erkenntnis sein könnten, gleichzeitig aber unerklärbar bleiben. Sie könnten einen Weg zur Erleuchtung beschreiben, obwohl sie prinzipiell ungenügend sind. Sie könnten dazu anregen. Das Ziel der Kōan-Praxis ist die Erkenntnis der Nichtzweiheit (also der Einheit?). Die Illusion, dass die Dinge sich unterscheiden und dass das Ich eine eigene, vom Rest abgegrenzte Existenz hätte, soll sich in der Übung mit dem Kōan auflösen.
Ein Kōan: Ein Mönch fragte Nansen: „Gibt es eine Lehre, die kein Meister je zuvor gelehrt hat? Nansen sagt „Ja, das gibt es“. „Was ist es?“ fragte der Mönch. Nansen antwortete: Es ist nicht Geist, es ist nicht Buddha, es ist nicht Ding“. Verstehen? Ist mir vielleicht nicht möglich. Muss man auch nicht. Zen ist intellektueller Treibsand - Anarchie, Dunkelheit, Bedeutungslosigkeit, Chaos. Qälend und humorvoll. Meinetwegen sich selbst in Frage stellend (ist ja egal). In dem einen System. Aber auch im andern?

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