Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 24. April 2015

Gipfelrituale

Sprachlos, irritiert. Was soll man denn damit anfangen? Regierungschefs Europas veranstalten immer noch Gipfel und leiern sich gegenseitig ein paar Euros aus dem Ärmel, während vor ihrer Haustüre Menschen ertrinken. „Sozialtourismus“, dieses Wort habe ich mir gestern gemerkt. So schätzen manche dieser Unpolitiker Asyl vor Kriegen und – ja, das auch! - Zuwanderung ein.
Alibiveranstaltungen, Alibipolitik? Was soll das? Diese Frage hatte ich an dieser Stelle schon lange zuvor gestellt. Es herrscht Ratlosigkeit, wo dauernd eine Wertegemeinschaft zelebriert wird. Was ist Europa eigentlich? Eine schöne Vision ohne jeden Inhalt? Ein Ritual der Behauptungen, die an nahezu keiner Stelle eingelöst werden? Als seien nicht gerade in letzter Zeit und aus zahlreichen gegebenen Anlässen unzählige Antworten gegeben worden. Eine dicke fette Behörde, die sich diese Vorstellungen für sich einklagt ohne jede Rücksicht auf Tatsächlichkeiten oder politische Gefährdungen (es gibt ja inzwischen die massivsten der verschiedenen Nationalismen...)? Niemand ist schuld, niemand verantwortlich? Was für eine seltsame Veranstaltung ist das eigentlich, dieses Europa? Jetzt wird wieder einmal offensichtlich, was schon lange klar ist. Wer unter den Politikern Murks gebaut hat, geht gut bezahlt in die Wirtschaft ab und treibt dort weiterhin sein Unwesen. Bürokratie, Verwaltung, Unfähigkeiten? Gutmenschen sitzen überall herum und wissen über öffentlich bestallte und ausgestrahlte Sender alles besser. In einer Woche ist was anderes dran. Die Aufregung und allgemeine Erregung hat dann wieder andere Ziele. Vielleicht Griechenland, vielleicht Ukraine, vielleicht eine Katastrophe. Anschließend steigen sie in fette Limousinen oder lassen sich dicke Honorare überweißen, sind state of art, gut vernetzt und machen wichtige Gesichter.

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