Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 15. Februar 2021

Valerie (22)

Sie fragte in einem fast schüchternen Ton, wieso er lache. Er beschloss daraufhin, etwas zu riskieren: „Ich stelle mir vor, mit dir zusammen auf einer Düne zu liegen, um dem Sonnenuntergang über dem Meer zuzusehen….ganz ruhig und locker...und danach…… dann musste ich lachen! Dann kommt eine Möwe geflogen und lässt etwas auf dich fallen, was übel riecht und dir gar nicht angenehm ist…..“ fiel sie ein. Jetzt weiß ich auch, wieso ich lachen musste, spielte er den Ball zurück. „Wieso packst du nicht und fährst eines Tages hin, - ich meine zu dieser Düne, - von jetzt auf nachher, ohne darüber nachzudenken?“ „Hättest du Lust, mitzufahren“? „Ich weiß nicht im Moment. Ich kenne dich nicht, das kann unter Umständen auch zur Hölle werden, so ein Traum. Aber man muss schon Mut zum Risiko haben, man muss etwas investieren, man muss sich bewegen, nie stehen bleiben…..um sich dann irgendwie zu verknoten“. Er überlegte, was mit diesem „Verknoten“ gemeint sein könnte, ob er selbst vielleicht einen etwas verknoteten Eindruck machte. Die anderen Worte mochten vorbei gegangen sein an ihm, wie schon tausend mal gehört, schal, Worte, die aus ihrem Mund schön klangen, die aber inhaltslos waren wie die Lyrik der Werbeleute, die Slogans der Politiker. Aber er wäre sogar dazu bereit gewesen, noch einmal darüber nachzudenken, nur, weil ihr Mund das gesagt hatte. Sie war seiner Frage zwar ausgewichen, nur, er konnte sich vorstellen, dass er an ihrer Stelle auch so reagiert hätte.

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