Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 13. Februar 2021

Tunnelblick

 Ich sehe immer mehr Menschen, die ihre Wahrnehmungsblase und ihren Tunnelblick als beispielgebend vorführen. Vor allem fallen mir diesbezüglich die Politiker auf, was bei mir anhaltend den Verdacht nahe legt, dass dieser Effekt sogar erwünscht sei. Jeder soll an seiner Stelle als klar definiertes Rädchen in Getriebe, für das niemand die Verantwortung trägt, eine Aufgabe, eine Funktion ausfüllen. Sportler, die ja sowieso die Schrittmacher des Leistungsgedankens verkörpern, scheinen mir in dieser Rolle auch sehr öffentlichkeitswirksam zu funktionieren und gerne mitzuwirken. Arbeiten, egal an was, so lautet die Devise. Wer wird sich denn da für „das Ganze“ , für das „Wozu“ und das „Warum“? Dies obliegt klugen Geistern, die in der Hierarchie weiter oben stehen. Die uns in den Medien als solche vorgeführt werden, immer und immer wieder, so lange, bis wir es gelernt haben. Wir sollen nachplappern, was uns vorgeplappert worden ist. Kritische Überlegung ist da nicht gefragt. Spezialisten tun, was ihnen geheißen wird. Mit der Zeit haben sie ihre Tätigkeit verinnerlicht und alles funktioniert automatisch. Sie sehen sich selbst in einem eng definierten Feld interessieren?. Ausbrüche und Disfunktionen müssen therapiert werden, solange, bis alles wieder funktioniert. Auch Akademiker scheinen in diesem System ihre Rolle zu spielen. Sie verkörpern „das Absolute“, das doch qua Definition nur das „Relative“ sein kann. Dadurch entsteht die Neigung, dass sich Interessengruppen solche „wissenschaftlichen Aussagen“ einfach kaufen, um sie der Öffentlichkeit als absolute wissenschaftliche Aussage vorzuführen. Dass Politiker bei diesem Spiel gerne mitspielen zu scheinen, ja, dass sie es in einer engen Verzahnung von Politik und Wirtschaft zunehmend auch unter Zuhilfenahme von PR-Tricks für ihre Zwecke einsetzen, lässt ihr allgemeines Ansehen nicht gerade steigen. Die Öffentlichkeit muss bearbeitet, in einem gewissen Sinne manipuliert (keineswegs überzeugt) werden, diese Ansicht scheint mir da dahinter zu stehen und zunehmend das Handeln derjenigen zu bestimmen, die sich gerne als „Menschenführer“ und Leithammel verstehen. Dass die Medien da in ihrer eigenen Wahrnehmungsblase ihre Rolle spielen, lässt auch deren Ansehen nicht gerade steigen.



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