Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 26. September 2019

Wechsler

Komisch, ich denke mir einmal mehr, dass „die da oben“ es mit der Strapazierfähigkeit des demokratischen Systems übertreiben, - und das in einem Moment, wo gerade eine gewisse Prinzipientreue des System der parlamemntarischen Demokratie gegenüber gefragt wäre. Da wechselt offenbar ein ehemaliger sächsischer Ministerpräsident, der eben noch Vorsitzender der sog. Kohlekommission war und somit verantwortlich für den „Kohleausstieg“, nach einer ziemlich kurzen „Schamfrist“ mal eben so zu einem Konzern der Kohleindustrie. Wieder denke ich: Träume ich? Das darf nicht wahr sein! Es ist aber wahr. Man kann es überall in einer kleinen Notiz lesen. 
Der Vorgang wird von den Betroffenen natürlich nicht erklärt. Es soll einem einfach so untergejubelt werden und Verantwortliche haben in der Vergangenheit erklärt, dass sie „mit sowas“ kein Problem haben (dann erklärt mir doch bitte, wieso das demokratiekonform sein soll!). Wie soll man so einen Vorgang nennen (wenn es wahr ist)? Es kommt mir so vor (und nicht nur mir!), als würden solche „Herrschaften“ (Damen sind natürlich kaum darunter...) vor allem ihr eigenes Interesse vertreten und gerade nicht das derjenigen, von denen sie einst gewählt wurden. Als würden sie Kontakte nutzen, die sie einst in einem Amt im Auftrag des Wählers erworben haben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele andere Menschen, die diese „Randnotiz“ in den Medien verfolgt haben, Ähnliches denken und keine gute Meinung von den verbreitenden Medien davon ableiten. Ob dieser beiläufige und keineswegs unübliche Wechsel von einem hohen Staatsamt in die Privatindustrie der Demokratie förderlich ist? Wie soll man da "Klare Kante" (um mal eine Floskel zu gebrauchen) zeigen? 

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