Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 2. September 2019

Sprachgebrauch

Ich finde es lächerlich, das gebe ich ohne Probleme zu. Aber es kommt mir lachhaft vor, wie schnell gewisse Wörter und Formulierungen zur Mode werden. Alle scheinen etwas nachzuplappern, bloß weil das in der Luft liegt und hip ist. Darüber, das diese Worte zeitgeistig sehr oft gebraucht werden, dass sie etwas Bestimmtes ausdrücken könnten, wird kaum nachgedacht. Dass derzeit die Worte „liefern“ und „Herausforderung“ schwer in Mode sind, scheint überall, - auch bei der Presse!, - gerne akzeptiert zu sein. Ob denn das Wort „liefern“ aus einem ökonomischen Zusammenhang kommt, ob es zwischen den Menschen eine wirtschaftliche Beziehung mit allen Konsequenzen befördern soll? Jeder scheint jetzt unbedingt „liefern“ zu müssen. Die Austauschgesellschaft jedenfalls wird von solchen Weltbildern ganz direkt gestützt. Und was wohl in diesem Zusammenhang das Wort „Herausforderung“ bedeutet? Man kann es schon gar nicht mehr hören. Es scheint so, als würde sich die Politik und ihre Vertreter dieses Worts besonders gerne befleißigen. Es scheint mittlerweile keine Probleme mehr zu geben, nur noch „Herausforderungen“. Klar, solche „Herausforderungen“ wollen bestanden werden. Dass dazu das Individuum unter Androhung seiner völligen Verelendung gezwungen ist, scheint einigermaßen zum Umfeld dieses Ausdrucks zu werden. Ob das etwas aussagt über die Art, wie Menschen in dieser Gesellschaft miteinander umgehen?

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