Ich finde es lächerlich, das
gebe ich ohne Probleme zu. Aber es kommt mir lachhaft vor, wie schnell gewisse Wörter und Formulierungen zur Mode werden. Alle
scheinen etwas nachzuplappern, bloß weil das in der Luft liegt und hip ist.
Darüber, das diese Worte zeitgeistig sehr oft gebraucht werden, dass
sie etwas Bestimmtes ausdrücken könnten, wird kaum nachgedacht.
Dass derzeit die Worte „liefern“ und „Herausforderung“ schwer
in Mode sind, scheint überall, - auch bei der Presse!, - gerne
akzeptiert zu sein. Ob denn das Wort „liefern“ aus einem
ökonomischen Zusammenhang kommt, ob es zwischen den Menschen eine
wirtschaftliche Beziehung mit allen Konsequenzen befördern soll?
Jeder scheint jetzt unbedingt „liefern“ zu müssen. Die
Austauschgesellschaft jedenfalls wird von solchen Weltbildern ganz
direkt gestützt. Und was wohl in diesem Zusammenhang das Wort
„Herausforderung“ bedeutet? Man kann es schon gar nicht mehr
hören. Es scheint so, als würde sich die Politik und ihre
Vertreter dieses Worts besonders gerne befleißigen. Es scheint
mittlerweile keine Probleme mehr zu geben, nur noch
„Herausforderungen“. Klar, solche „Herausforderungen“ wollen
bestanden werden. Dass dazu das Individuum unter Androhung seiner
völligen Verelendung gezwungen ist, scheint einigermaßen zum Umfeld
dieses Ausdrucks zu werden. Ob das etwas aussagt über die Art, wie
Menschen in dieser Gesellschaft miteinander umgehen?
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