Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 13. September 2016
Image und Marke und Werbung
Machen, was man will, ach, wie ist das schön! Abseits der alten philosophischen Frage, ob der Mensch frei sei.
Sich für links oder rechts entscheiden, gerade so, wie wir das
wollen. Aufsätze darüber geschrieben, auch im Abitur. Was meint
Schiller dazu, was Sigmund Freud? Wir sinnieren darüber, unser
Oberstübchen und unseren Entschluss, solange wir sind und waren.
Unser Gehirn manipuliert uns dabei, möglicherweise. Unser
Bewusstsein entscheidet und wir haben allenfalls beschränkten
Zugriff. Wer sind wir überhaupt? Doch gemach: Man kann das
Bewusstsein, bzw. das Unterbewusstsein tatsächlich von außen
beeinflussen, und zwar mit einfachen Tricks. „Priming“ nennt das
die Psychologie. Wer nutzt das aus? Stimmt! Wie zu erwarten war: die
Werbung. Im Grunde ist es das alte Reiz-Reaktion-Ding. Ein
bestimmter Reiz hat eine bestimmte Reaktion zur Folge. Ein clever
vorbereiteter Reiz löst beim Konsumenten erst einen Wunsch und dann
ein bestimmtes Kaufverhalten aus. Neuronale Muster und
Gedächtnisinhalte werden gezielt angesprochen. Links oder rechts,
Käse oder Wurst, wer in uns entscheidet? Die kleinen alltäglichen
Entscheidungen nimmt uns unser Bewusstsein ab, sonst wären wir ja im
Dauerstress. Vieles läuft automatisch. Weil das so ist, hat unser
Gehirn Ressourcen frei, sich über andere Dinge Gedanken zu machen.
Was soll ich einkaufen? Welche Marke hat mich zuletzt beeindruckt und
was war ihr Vorteil für mich? Banale Sachen scheinen auf. Ob das
wirklich unsere Gedanken sind? Unser Bewusstsein ist nur wie ein
Beifahrer. Unser Bewusstsein hat schon im Voraus bestimmt, was wir
tun und für was wir uns entscheiden. Das Gehirn will Zusammenhänge
herstellen, was zum Beispiel der Film ausnutzt. Muster legen sich
über unsere Wahrnehmung, lösen in uns etwas aus. System und
Phantasie fordern sich gegenseitig heraus. Verkürzungen kriechen aus
sich selbst heraus, entfalten sich. Anspielungen, Assoziationen
werden für uns wahr. Wir nehmen eine Szene in Bruchteilen von
Sekunden wahr, erleben sie als Chiffre für - sagen wir einmal –
Glück.
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