Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 30. September 2015

Hausfront

Hausfront

Dienstag, 29. September 2015

Wahrnehmung füreinander

Unsere Umwelt neu wahrnehmen? Könnte lohnen. Nein, wir kennen sie nicht schon längst, unsere Umwelt. Etwas neu wahrzunehmen könnte ein Gefühl der Intensivierung schaffen. Des besseren „Bei-sich-Seins“. Wir könnten es versuchen, für eine bestimmte Zeit die Sichtweise eines anderen Menschen, oder sogar die eines Tieres einzunehmen. Keine Angst! Nur für eine gewisse Zeit. Aber dadurch könnten sich neue Sichtweisen auch für unser „bekanntes“ Ich ergeben. Wir könnten besser nachvollziehen, wie relativ doch vieles ist, wie wenig Rechthaberei uns nützt, ja, wir könnten mehr Respekt und Achtsamkeit für unsere Mitmenschen aufbringen. Eine andere, sehr erquickliche Übung könnte sein, ins Kino zu gehen, sich bestimmte Filme im Fernsehen anzuschauen. Auch dabei versetzen wir uns unwillkürlich in andere Perspektiven hinein, wir blicken eine bestimmte Zeit lang durch die Augen einer anderen Person, geraten in eine andere Welt. Dass diese dann möglichst viele Kompensationen und Abenteuergelüste bei den meisten Menschen befriedigen soll, ist eher Beiwerk, nicht Hauptsache. Filme schaffen Empathie, können eine Perspektive jenseits des kurzatmigen Rhythmusses unserer Medienwahrnehmung aufzeigen, fördern das Verständnis füreinander.        

Montag, 28. September 2015

Trägheiten

Es war auch die Trägheit, die immer gebremst hat. Natürlich die Trägheit. Das im Sein sein. Das jämmerliche Vegetieren. Von einem zum andern. Dieses „man wird sehen“. Die Sphäre unter den Fingernägeln des Alltags, die hat dich nicht nur interessiert, sie drängte sich dir geradezu auf. Die Basics, die erkanntest du: Das „sich inszenieren“, egal als was. Wenn nötig als Intellektueller. Als Bohemian. Als Gutmensch. Als Durchsetzungsfähiger. Als Winner. Als Wichtig. Als Politprofi. Alles ist eine Frage der Menschenführung. Die Basics sind: es gibt Alpha- und Omegas. Du musst der Boxer sein. Die anderen vor dir her treiben. Bestimmen. Abkassieren.
 Ich habe mit der Muttermilch eingesogen, dass es auch darum ginge, solche scheinbar von der Natur gesetzten Bedingungen zu überwinden. Dabei sind sie das einzig wichtige. Dieses im Halbschlaf Dämmern hat es dir vor Augengeführt. Wenn du nur bei dir bist. Wenn der Fernseher nicht läuft und du auch kein Buch zur Hand hast. Keine Ablenkung. Du hast es mit dir selbst aushalten müssen, du musst das ein Leben lang. Hast zu hohe Erwartungen an dich gehabt, implizit. Die Typen entwickeln sich in ihre Richtungen, nutzen Möglichkeiten. Als Taugenichts, Lehrer, Musiker, Programmierer. Familienmensch. Früher in die USA ausgewandert. New York. Auswanderer, Pionier im Westen. - jetzt sind wir viel weiter und können lachen über alles und über uns: wie naiv wir doch damals waren! Wir Menschen. Woher kommen solche „Resets“?
Es ist genau das, was ich zu überwinden suche, diese unharmonische, von außen bestimmte zerrissene Persönlichkeit. Wir wollen eine vorläufige Einheit. Wir wollen über uns selbst lachen in der Gegenwart. Nicht über die Vergangenheit. 

Sonntag, 27. September 2015

Politik, Menschen, Verdrossenheit

Politik und die Menschen: Politik könnte Lenkungsfunktion haben, im Sinne der Menschen. Beispiel: Gesundheitssystem. In anderen Ländern natürlich schlechter als hier. Aber wollen wir hier zu solchen Verhältnissen? Oder sind die Deutschen stolz auf ihr Gesundheitssystem? Problem nur: die ländlichen Gebiete. Wer in der Stadt (je größer, desto besser...natürlich) eine Praxis sucht, hat einigermaßen Aussicht auf Erfolg. Wer im ländlichen Raum ärztliche Betreuung sucht, muss unter Umständen weit fahren, - sofern er noch kann. Wer nach Zahlenverhältnissen, wieviel Patienten in der Stadt und wieviel auf dem Land pro Arzt betreut werden ollen, wird erstaunt sein. Ein krasses Missverhältnis, das auch Politikern auffallen müsste. Doch die Lage verschäft sich zusehends, „auf dem Lande“ werden die Verhältnisse ziemlich schnell zunehmend unerträglich. Gleichzeitig wird seit Jahren eine ambulante Altenbetreuung propagiert und wird der Trend zum Dasein als Single immer bestimmender. Als alleinstehender alter Mensch habe ich also nahezu keine Aussicht auf zeitnahe kompetente Betreuung, - außer vielleicht im Heim. Wie passt das zusammen? Welches Licht wirft so etwas auch auf die Motivation von Ärzten? Fragen, die erlaubt sein müssen. Ob „die Politik“ ein bisschen zu wenig Verbindung zu den tatsächlichen Lebensverhältnissen von Menschen hat? Ob das zur immer krasser werdenden Politikverdrossenheit beiträgt? Ob es aus Idiologiegründen kein anderes Anreizsystem als den unmittelbaren Profit mehr gibt? Ob dies die Apologeten des Wettbewerbs gezielt aus der Situation heraus kitzeln? Die gegenwärtige Flüchtlingssituation in Deutschland scheint dem zu widersprechen. Scheint. Altruismus. Empathie. Doch auch hier hat sich die Politik zurück gezogen. Lenken und leiten, durchführen, machen und tun: das wird von ehrenamtlichen Kräften besorgt. Die Politik veranstaltet Konferenzen und kümmert sich um Kompetenzen: zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Zwischen europäischen Ländern und anderen Organisationseinheiten. Dabei werden dann Ausschüssen gegründet und Zusammenkünfte im Abstand von 4 Wochen anberaumt. Hm, ob darin auch ein Problem liegt? 

Donnerstag, 24. September 2015

Auto und Fakten

Wir reiben uns die Augen. Wir müssen wohl träumen.... Es wird doch tatsächlich diskutiert, ob nicht andere Autohersteller auch kontrolliert werden sollten, ob ihre Dieselkisten tatsächlich die angegeben Abgaswerte erfüllen, - da ein Verdacht besteht, dass „die anderen“ ebenso getrickst haben. Ja ist das denn nicht schon längst unterwegs? Müssen denn die USA durchweg die ersten sein? Was soll der ganze Widerstand gegen TTIP, wenn die EU Abgaswerte hätte, die weit schlechter als die der USA wären und zudem weniger konsequent gehandhabt würden als diejenigen in den USA? Haben die USA diesbezüglich bessere Standards? Welche Rolle spielen da die öffentlich bestellten Kontrolleure? Müssen sie etwa im Auftrag ihrer Auftraggeber gezielt wegschauen, weil die deutsche Industrie wesentlich vom Auto bestimmt wird? Gibt es dort etwa eine Kumpanei zwischen den Kontrolleuren und den Kontrollierten? Fragen über Fragen. Alle Fakten müssten auf den Tisch, erklärt die Kanzlerin. Was sie wohl damit meint? Nun, die USA lassen kontrollieren und schon jetzt scheint sich abzuzeichnen, dass andere Hersteller auch tricksen. Ob das bedrohlich wird? Für wen? Für Vorstände? Für Aufsichtsratsmitglieder, für Gewerkschaftsbosse? Dieser ach so bemitleidenswerte Winterkorn ist zurück getreten. Und überall wird heftig diskutiert, ob er von den Manipulationen gewusst hat. Die Arbeitnehmer ergießen sich in Mitleid für den Boss. Der Mann hat ja so viel Verantwortung, wurde oft als Begründung für sein sagenhaftes Salär behauptet. Nun, wie ist's jetzt mit der Verantwortung? Die trägt er doch völlig unabhängig davon, ob er etwas gewusst hat oder nicht? Er hätte viel früher zurücktreten müssen. Für was wird und wurde er denn bezahlt (jetzt wohl mit einer fürstlichen Abfindung, so, wie das in solchen Kreisen üblich ist...)???? Mal sehen, was sich noch entwickelt, - selbstverständlich von den USA aus, denn unsere Kontrollbehörden scheinen ja in einem Verhältnis der Kumpanei zu den Autoherstellern zu stehen. Auf Klärung solcher Verdachtsmomente wird ja wohl allzu gerne verzichtet. Und auf die Qualität der Umwelt scheint es ja angesichts des Totschlagarguments „Arbeitsplatz“ auch nicht mehr anzukommen. Gute Luft ist ein Allgemeingut, die auch Betriebe und Unternehmen für ihre Zwecke verwenden. Oder allgemeiner: Die volkswirtschaftliche Ebene wird in dieser Hinsicht konsequent zugunsten der betriebswirtschaftlichen vernachlässigt.  

Mittwoch, 23. September 2015

Optimismus reloaded

Alles fällt scheinbar auseinander, die Kriege vermehren sich und die Klimakatastrophe schreitet voran. Weltsichten brechen zusammen oder werden aus einigermaßen Überholtem runderneuert, Hierarchien sind in Frage gestellt, Gesellschaften verlieren ihre Erdung und brechen dann zusammen. Der Mensch als „Beherrscher der Dinge“ ist in Frage gestellt, Aufklärung fällt zurück, in Wahn, in Skepsis, in pseudoreligiösen Eifer. Die Jagd nach dem Glück ist für die meisten Menschen erstmal ausgesetzt: ein paar nur können sich alles erlauben und besitzen grinsend die Welt. Kurzfristige Idiologien, die scheinbar die Welt erklären, haben Konjunktur, und man ist, was man isst. Doch der bürgerlich gewordene Hedonismus zieht nicht mehr so richtig. Mögen einen die Flugzeuge jederzeit überallhin bringen: ihr Spritverbrauch macht genauso Sorgen, wie jener der teuren Motorkisten, die reiche Leute Automobile nennen und die überwiegend aus Deutschland kommen, um nicht nur in Europa brav im Stau zu stehen oder die Luft zu verpesten. Es ist uns wahrer technischer Fortschritt versprochen (wie dieser aussehen kann, war gerade in den vergangen Tagen zu bestaunen), nicht nur selbstfahrende Autos, stauumfahrende Systeme und Internet der Dinge: alles, was das Begehren für etwas wecken soll. Für was, das wissen wir so recht noch nicht. So ist der Mensch halt. Wir haben uns verhoben, das Gefühl verlässt uns kaum noch. Ob das alles so lebenswert ist? Ob es uns glücklicher macht? Ob wir dadurch mehr Zeit haben? „Wo bin ich? Wo war ich? Wo werde ich sein?" 

Dienstag, 22. September 2015

Autos revisisted

Oh weh! Noch gestern hielten die Medienfexe den VW-Mitarbeitern das Mikro unter die Nase. „Was wollt ihr denn? Die andern machen das doch auch alle...“ war oft die Antwort auf eilfertig gestellte Fragen. Wenn das wahr wäre, dann ginge es jetzt steil bergab mit der „reichen und starken Nation“, die doch beliebig viele Menschen bei sich aufnehmen kann, gerade weil sie ja so reich und stark ist. Immerhin gibt die hiesige Automobilindustrie dem Export „starke Impulse“. Oder sogar sehr starke. Made in Germany. Wettbewerb. Ob sie das in Zukunft auch noch tut? Derweil stellen eine dauerlächelnde Kanzlerin und ein grinsender Ex-Kanzler eine Biografie vor, die sich selbst im Einklang mit der Hauptperson verherrlicht und Schröder mit seiner Agenda 2010 als den Retter der deutschen Wirtschaft feiert, was auch die Kanzlerin dann auch in ihrer Lobesrede ausgiebig tut. „Ohne jeden Zweifel“ sei das alles, lässt die Kanzlerin dazu verlauten, und mancher hört auch schon wieder ihr berühmtes Credo „alternativlos“ dahinter. Ob die Hartz 4-Gesetze (der Namensgeber hatte auch seine Probleme mit der Justiz...) nicht wohl dazu beigetragen haben, dass es einer Kaste von Besserverdienenden noch besser geht und die Klasse der armen Schlucker noch schneller in den Abgrund gekehrt wurde?
„Fordern und fördern“, so eine der von den Medien willfährigst kolportierten Begleitphrasen dieser Politik. Schröder wechselte denn auch sehr hurtig zur russischen Gazprom, um dort unter der Oberherrschaft eines "lupenreinen Demokraten" treue Dienste zu tun. 
Die Linken und Teile der SPD fordern dagegen wacker ihre Vermögens- und Finanztransaktionssteuer weiter und vermuten solche Maßnahmen als Allheilmittel gegen die Polarisierung der Gesellschaft. Derweil scheint die Autoindustrie im großen Stil getrickst zu haben und man darf gespannt darauf sein, wie die hiesigen Abgas- und Verbrauchstests ausgehen. Das Kraftfahrtbundesamt scheint da ja in der Vergangenheit beharrlich dran vorbeigeschaut zu haben, dass auch dabei permanent getäuscht worden ist. Sein amerikanisches Pendant tut das offensichtlich nicht. Es geht ja auch gegen einen ausländischen Konzern. Dass Abgas- und Verbrauchswerte manipuliert wurden, es scheint für manche eine offene Sache zu sein, nahezu jeder wusste und weiß offenbar davon. Jetzt ist es aber plötzlich ein "Skandal". Deshalb erhebt sich die Frage: wer kontrolliert eigentlich das Kraftfahrtbundesamt? Und wer den Verkehrsminister? Das wählende Volk?

Groß und Klein (1)

Das Große spiegelt sich im Kleinen. Jetzt sind sie aus aller Welt zurückgekehrt, die Urlauber. Mal was anderes. Die Tapete ausgetauscht. Ausgespannt. Erholt. Am Meer. In den Bergen. Irgendwo, wo's anders ist. Scheinbar. Nicht links und nicht rechts geblickt. Wieso denn? War doch alles „All inclusive“. Die Käseglocke mit hinaus genommen in diese Welt, die gerade von Kriegen und Naturzerstörungen zerfetzt wird? Warum denn immer so schwarz sehen? An den Polen sind riesige Erdgas- und Ölvorkommen gefunden worden. Und eine gut zahlende Vorhut macht sich anscheinend schon zu anderen Sternen auf. Das wird günstiger werden. 
Doch wir brauchen wohl nicht so weit zu fahren. Diejenigen, die am weitesten in den Urlaub hinweg fliegen oder fahren (natürlich bei entsprechenden Emissionen), haben oft von ihrer unmittelbaren Umwelt keine Ahnung. Auch hier gibt’s einen Micro- und Macrokosmos. Kleine und große Tiere, die uns verständnislos anschauen. Die ersten Wölfe wurden freudig begrüßt und sind mittlerweile verteufelt, weil sie den Schäfern schaden. In diesem Fall den Außenposten der Zivilisation. Des wirtschaftlichen Erfolgs. Natürlich sind da Einzelne betroffen, die sich wehren. Sie sind halt nicht die Sündenböcke des Ganzen, sondern sie werden dazu gemacht. Doch wer sieht den größeren Zusammenhang? Die Naturzerstörung in Europa und auf der ganzen Welt? Ob da ein Punkt kommt, den die angelsächsische Welt „Point of no return“ nennt? Spätestens dann, wenn alle Regenwälder platt gemacht und in Ölplantagen umgewandelt sind? Die Verbindungen zu den „Bedürfnissen“ Europas zu studieren, könnte aufschlussreich sein. Hier in Deutschland scheinen zunehmend Zentren über die Peripherien zu herrschen. Wie „draußen“ in der Welt. Die großen Metropolen platzen aus allen Nähten, das ländliche Gebiet verödet. Globaler Trend. Vereinheitlichung. Das Bestreben, alles ökonomisch nutzbar zu machen, vernichtet natürliche Ressourcen. Diese sind für ökonomisch schwache Menschen Naherholungsgebiete, für ökonomisch starke gibt es die Fernflüge. Polarisierung. Muss einem nicht alles verderben, sollte aber „im Blick behalten“ werden, eine Formulierung, die ein deutscher Hochschulprofessor neulich in einer Fernsehsendung verlauten ließ. 

Montag, 21. September 2015

Hm

Wie peinlich ist das denn? Messungswerte per Software manipuliert? Seltsame Entwicklungen. Spukhaft, nicht "spooky". Software, digitale Module etc. kann ja sowieso niemand mehr überprüfen, - außer ein paar Spezialisten. Dieselfahrzeuge möglicherweise als „Abgasschleudern“? Ausgerechnet Fahrzeuge, Autos, der Export-Stolz der deutschen Industrie? Der Exportschlager und Sinnbeschaffer für eine ganze Nation guter Menschen? Viele viele Milliarden Strafzahlungen stehen offenbar im Raum. Der darüber hinaus gehende Imageschaden wäre kaum mehr gut zu machen? Allerlei Spekulationen schießen ins Kraut? Und das alles mit einem Vorstandsvorsitzenden, der ungefähr 17 Millionen im Jahr verdient? Ja geht es denn noch offensichtlicher? Zugegebener Lug und Betrug als Grundlage dafür, möglichst vielen anderen Menschen auf der Welt luftverpestende Kraftwagen anzudrehen? Das kann nicht wahr sein, enthüllt aber viel von der (deutschen) Wirklichkeit. Doping für Autos, um sich im "Wettbewerb" einen Vorteil zu erschleichen? Mauscheleien? Manipulationen? Ach was! Besserwisser unterwegs? Welterklärer? Das sind nur kleine Kolateralschäden. Alles ganz anders. Be positive!
Aber der Vorfall erklärt sich halt selbst optimal. Die Hosen sind ganz öffentlich heruntergelassen. Und China scheint gut dabei zu sein beim Konzern und seinen Tricksereien. Das Land Niedersachsen auch. Wow. Pikant. Es bleibt einem die Luft weg. Ob das die eiligst bestellten und gut bestallten Rechtsverdreher noch hinkriegen? Prozesse, einstweilige Verfügungen etc.? Gleichzeitig muss ein großer Computerhersteller offenbar einräumen, dass sein „Store“ für Apps von Hackern geknackt wurde und etliche dieser Apps mit einer „Schadstoff“-Software infiziert sind. Zweck: Daten ausspionieren. Ob die so gefährlich ist? Ja sind die denn so wertvoll? Ein ach so günstiger Bildtelefondienst funktioniert plötzlich auch nicht mehr.Ohne weitere Auskünfte von seiten des Betreibers. Aufwachen heißt die Devise! Aufwachen. Der Wahrheit ins Gesicht blicken, auch vom spassigsten und positivsten Party-Dancefloor aus! 

Sonntag, 20. September 2015

Flüchtlingsphänomen und seine Bewältigung

Das Flüchtlingsphänomen birgt in Wirklichkeit auch ein soziales Problem: Die Unternehmen kassieren immer noch ab an diesen unsäglichen Waffenexporten, die Allgemeinheit fängt die dadurch verursachten Verluste in Form von Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten auf, - der scheinbar linke Spruch dazu heißt: "die Gewinne privatisieren und die Verluste sozialisieren". In den Talkrunden sitzen meist medial geformte Sabber- und Gutmenschen, die an sozialen Verteilungskämpfen nicht teilhaben, weil sie von vornherein entsprechend gut alimentiert sind (auf wessen Kosten wohl?). Der mit entsprechendem Selbstbewusstsein vorgetragene und "Ehrlichkeit" vortäuschende Spruch heißt dann "Wir sind ja davon nicht betroffen!". Ein Politologe hat in dieser Woche lächelnd darauf hingewiesen, dass die Politik die unteren 25 % der Bevölkerung "Im Auge behalten solle".  Selbstverständlich ist es kein Problem für diese Talkshowschwätzenden und schönsprechenden Leute, Parolen zu dreschen und im Strom der political correctness mitzuschwimmen, - unverbindlich natürlich. Man sollte sie alle fragen, was eigentlich sie persönlich zur Bewältigung der damit verbundenen Probleme beitragen. Doch solche Fragen sind in den Talkshows selten zu hören. Hoffen wir, dass die deutschen Hilfe- und Empathieleistungen nicht von der kurzfristigen Art sind, wie sie von denjenigen Medien hervorgerufen werden, die von den Mächtigen protegiert werden. Aufregung, Empörung, Betroffenheit. "Je suis Charlie". Inhalte sind da austauschbar. „Wir“ sind die Gutmenschen? Dann sollten „wir“ das nachhaltig beweisen. Nachhaltig! Jetzt die große emotionale Welle und wenn sie dann nach scheinbaren Medienzwangsläufigkeiten bald ausläuft, kommen die Verteilungskämpfe. Dazu gehört auch die unsägliche Idee, „Flüchtlinge“ zu Löhnen unterhalb des Mindestlohns einzusetzen. Ach! Das darf doch nicht wahr sein! Lohndumping wieder eingeführt. Einer unterbietet den anderen? Das alte Marxismusding? Der Billigste wird genommen? Und das Ganze mit einer Koalition, bei der die SPD mehr schlecht (TTIP) als recht (Mindestlohn) mitmacht? Man reibt sich die Augen. Die flüchtigen Menschen ausnutzen? Als ob es nicht reiche, dass sie sich in „Gute“ und „Schlechte“ einteilen lassen müssten, zwecks besserer Abschiebbarkeit!
Andererseits werden die Ressourcen von den wohlbestallten Gutmenschen nur zu gerne verteilt, als ob es nur Fremdenfeindlichkeit und reiche Gesinnungsengel geben würde. Wir sind reich? Nun ja, wie sah's denn bisher mit der verfallenden Infrastruktur aus? Mit den KITAs? Mit den überall übelst vorgetragenen Sparzwängen, die zuallererst die sozial Benachteiligten auszutragen hatten? Auf wessen Kosten wohl die 10 (!) Milliarden gehen, die alleine dieses Jahr für den guten Zweck aufgebracht werden müssen? Wir bräuchten ein paar viele einfühlsame Menschen, eine wahrlich empathische Mitleidskultur, die weiß, was sie warum kann und die eine Nachhaltigkeit aufzuweisen hat. Die nicht jeden als „Rassisten“ denunziert und zensiert, der auf nicht gelöste bzw. strukturelle Probleme hinweist oder sich weitergehende Folgerungen erlaubt. Der sich Gedanken macht.     

Alb

Alb

Mittwoch, 16. September 2015

Naturbeherrschung

Es tut mir weh, wenn ich an diese wunderbaren Landschaften denke: eine riesige Wasserknappheit herrscht in Kalifornien, Felder werden aufgegeben, Wälder brennen ab. Es muss dies alles in den USA ein schwerer Schlag für den Hang zur Naturbeherrschung sein. „Young men go west“: wer eine neue Zukunft will, setzt sich in Richtung Westen in Bewegung. Lake Powell, der Hoover Damm, der leergepumpte Mono Lake: Denkmäler eines Drangs, der zur Dynamik der USA viel beigetragen hat. Das Wasser wird knapp, der Colorado wurde schon vor Jahren angezapft. Nur: Sie steuern zu spät um. Obama will zwar etwas gegen den riesigen Energiehunger seines Landes tun, aber die Republikaner haben ihm schon längst Kontra gegeben. Ökologie ist recht und gut, solange es nicht zur Beeinträchtigung unserer Wirtschaft führt, so allzu kurz zusammengefasst ihr Credo. Luftschutzmaßnahmen schaden natürlich der Wirtschaft, ein Blick auf die Atomwirtschaft genauso. Die Klimaanlagen, die Ausländer schon zum Frühstück mitten in der Wüste frieren und frösteln lassen: „Brauchen wir, das ist unser Lebensgefühl“. Die verrücktesten Bewässerungssysteme, die das Wasser im Überfluss versprenkeln: Überlebensnotwendig. Hm, - ein bisschen zurücklehnen, würde die Devise heißen. Ihr seid nicht mehr die Herren der Welt, auch wenn ihr euch als Supermacht fühlt. Die Natur ist auch heutzutage stärker. Vulkane, Supervulkan im Yellowstone? Sein Ausbruch würde nicht nur Nordamerika zerstören. Mount Rainier? Meteoriteneinschlag? Hat schon die Dinosaurier um die Ecke gebracht. Könnte jederzeit wieder passieren. Ob wir das überleben würden? „Young men go west“? Nun ja, ist fragwürdig.....ob man's ein bisschen globaler sehen sollte und nicht nur aus der Sicht von "God's own country" heraus?     

Sonntag, 13. September 2015

Im Lauf der Zeit

Der Film „Im Lauf der Zeit“ von Wim Wenders hat sich damals (1976) als „Roadmovie“ ausgerufen und hat mich damals sehr stark beeinflusst und beeindruckt. Rüdiger Vogler und Hanns Zischler als Bruno und Robert ziehen darin der damaligen Zonengrenze entlang, einer Art Niemandsland. Der eine repariert Kinoprojektoren, der andere hat eben eine Trennung hinter sich und ist selbstmordgefährdet. Beide sind relativ in sich gekehrt, sind einsam und sehnen sich nach Frauen, zu denen sie aber aus sich heraus in einer Art gezwungenem Abstand bleiben (müssen) und zu denen jegliche Verbindung problematisch ist. Sie übernachten in ihrem Möbelwagen, der durch die Dachluke wunderbare Blicke in den Nachthimmel eröffnet und so den Film in etwas Alltagsmystisches und aus dem Augenblick Kommendes hinüber ragen lassen, das schon viele Filmemacher gesucht haben und das manche Western augenblicksweise eingefangen haben: Der ruhige Blick, die gelassene Haltung, die im scheinbar Kleinen das Große sehen kann, der Welt nahe kommen in der Poesie. Es entwickelt sich eine ganz langsame Handlung, die eigentlich keine ist, sondern das Reisen, das „Sich bewegen von einem zum andern Punkt“ zum Thema macht. Heute ist Wenders ein Großwesir der Hochkultur. Er macht viel, stellt auch mit großem Erfolg seine Fotos aus und ist so etwas wie der romantische Herold des Kinos. Wie er, der ja sein Projekt damals mehr aus dem Ungefähren heraus lenkte, als er ihm klare Konturen gab, wohl auf meine Reaktionen reagiert hätte. In einem Interview zu seinem 70.-sten Geburtstag hat Wenders neulich gesagt: „Sich überhaupt auf etwas einzulassen, wird ja immer schwerer. Das gilt für das Kino, aber auch für das tägliche Leben. Denn uns allen fehlt es an Zeit, die ständig noch kostbarer wird.“ That's it: Zeit. Der Film heißt „Im Laufe der Zeit“.  

Freitag, 11. September 2015

Der Mensch (1)

"Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch -: Geht doch mit anderen Tieren um! Mit siebzehn Jahren Filzläuse Zwischen üblen Schnauzen hin und her, Darmkrankheiten und Alimente, Weiber und Infusorien, mit vierzig fängt die Blase an zu laufen -: meint ihr um solch Geknolle wuchs die Erde von Sonne bis zum Mond ? Was kläfft ihr denn? Ihr sprecht von Seele - Was ist eure Seele? Verkackt die Greisin Nacht für Nacht ihr Bett - schmiert sich der Greis die mürben Schenkel zu, und ihr reicht Fraß, es in den Darm zu lümmeln, meint ihr, die Sterne samten ab vor Glück . . .? Äh! - Aus erkaltendem Gedärm spie Erde wie aus anderen Löchern Feuer, eine Schnauze Blut empor -: das torkelt den Abwärtsbogen selbstgefällig in den Schatten." Das schrieb der Dichter Gottfried Benn einmal. Ätzend. Herb. Hart. Realistisch. Direkt. Unverstellt. Der Mann war Arzt. Dermatologe. Hatte viel mit dem Körperlichen zu tun. Mit dem Tod und Verfall.  Gottfried Benn starb am 7. Juli 1956 in Berlin. Zwei Tage vor seinem Tod waren Wirbelmetastasen diagnostiziert worden. Seltsam, von seinen Gedichten geht auch heute noch eine große Anziehungskraft aus, von der einigenden Kraft ihrer Worte, die doch dem allgemeinen Geschwätz und netten Geplauder so unendlich weit überlegen sind. 
Sehr angesagt scheint ein Veganertum zu sein, das den Finger darauf legt, dass Menschen Tiere fressen, dass Menschen die Tiere besonders in der Massentierhaltung grausam quälen. Aber auch sehr erwähnenswert mag sein, dass der Mensch schon mal seinesgleichen tötet. In Kriegen galt das einst als besonders ehrenhaft. Heute gibt es so viele Kriege, wie wohl selten in der Geschichte der Menschheit. Das gegenseitige „Sich-Abschlachten“ aus idiologischen, religiösen oder machtpolitischen Gründen scheint wieder in Mode gekommen, nachdem postmoderne Geister glaubten, so etwas überwunden zu haben. Doch das Nationale wird auch im postmodernen spätindustriellen Zusammenhang gerne mal gepflegt. Peinlich. Ersatzspielfelder bietet beispielsweise der Sport und totalitäres Gedankengut zuhauf. Auch die EU bietet derzeit wieder reichhaltiges Anschauungsmaterial zu den Egoismen solcher Organisationsformen, die sich doch im Zusammenhang eine gemeinsame Werthaltung geschworen haben. Offenbar braucht der Mensch solche Ventile und solche Formen der Identifikation im Größeren. Er scheint den Kampf gegeneinander zu brauchen. Höher, schneller, weiter. Es ist von hier aus nicht weit bis zur Wachstumsidiologie, die doch bis heute der Treiber für die „westlichen“ Gesellschaften zu sein scheint.    

Mittwoch, 9. September 2015

Bundestagsdebattenkultur

Wieso eigentlich studieren diese vom ZDF übertragenen Deppen auf der Regierungsbank des Bundestags gelangweilt Akten und zeigen demonstrativ Desinteresse, während Gysi zum x-ten mal wiederholt, dass Deutschland inzwischen drittgrößter Waffenexporteur ist und die Kluft zwischen Arm und Reich in diesem Land sich nach einer OECD-Studie ständig vergrößert? Das ist wohl so, bloß weil's der Gysi von den Linken ist, - der natürlich auch genau das macht und sagt, was alle von ihm erwarten! Wieso eigentlich starren dieselben Leute bei der Rede der Bundeskanzlerin gebannt auf die im himmelblauen Wams bewehrte Protagonistin, die mal wieder so gar nichts zu sagen hat? In demonstrativer Habachtstellung. Ist das Koalitionsdisziplin oder Opportunismus? Ob darin auch ein Grund liegt, dass die Debattenkultur im Bundestag offensichtlich so stark nachgelassen hat? Sind die Beteiligten so sehr in ihren Vorurteilen gefangen, in ihrer verbohrten Weltsicht, dass sie sich mit den Tatsächlichkeiten in diesem Land garnicht mehr zu beschäftigen brauchen und alles ihren Karrierestreben unterordnen? Wer eigentlich glaubt noch den Märchen aus der Käseglocke, die in diesem von einem Stararchitekten gestylten und gekrönten Kuppel Gebäude verzapft werden? Haben diese Leute ganz den Kontakt zur Wirklichkeit verloren? Sicher, es gibt keine Alternative zur parlamentarischen Demokratie. Aber muss das, was dort in Namen des Volkes passiert, so erstarrt, so leblos und anpasserisch ausgerichtet sein? Das sind Ersatzmonarchen auf Zeit, keine Frage. Die machen alles zu ihrem Vorteil, was geht...klar. Aber projezieren wir auf diese Abgeordneten und ihre exekutiven Vorsteher nicht andere Erwartungen? 

Dienstag, 8. September 2015

Lost in the City, forgotten on the Road

Ein Außenseiter, der durch die Gegend taumelt und mit dem herrschenden Zeitgeist nichts anfangen kann: ein beliebtes Motiv der siebziger und beginnenden Achtziger Jahre, in denen ich den folgenden rührend englischsprachigen Songtext verfasst habe. Blöd nur, dass spätestens ab den Neunzigern alle taumelnden Outsider zu geradezu soldatisch agierenden Insider wurden, zu regelrechten Verkörperungen des einst so verhassten "Systems". Die Denke wurde ausgewechselt, neu auf die Gehirn-Festplatten aufgespielt und den Verhältnissen "angepasst". Die Menschen sind darüber vollkommen andere geworden, die Bedingungen sind härter geworden - genau wie der Zeitgeist. Der folgende Text mag Zeugnis meiner (oder auch nicht vorhandenen) Entwicklung sein:

LOST IN THE CITY, FORGOTTEN ON THE ROAD


Lost in the City, forgotten on the Road
clean questions, muddy Answers
another Slowdancer on the Highwire
a Teaser on the Top of a Mountain
and down in the Valley there's no Beauty at all
only the bizar Landscape of your Soul
get up as long as it's time and get white Ivory
cry it loudly, they don't listen to you


Lost in the Cityy, forgotten on the Road
those crosses on a mountain
laughter and low Voices when stars and sea made Love
dusty Puppets look at each other
you've got thousands of Faces and only one life
just learn how to smile and love
your bloody Fingers hide a silver Spoon
strange eyes hidden in Aspic


Lost in the City, forgotten on the Road
you've got no wings and you can't fly
the Blindness of your Eyes
fights against your Hope
the winner will be no hero
roses don't grow on trash and refuse
you're just looking for a friend
don't tell your secrets, don't give it away
you can meet me everytime.


Montag, 7. September 2015

Augenblickszeit

Entscheidend ist, dass man spürt, dass man existiert. Im Laufe eines Tages vergisst man diese Wahrheit die meiste Zeit. Sie taucht auf, wenn man die Häuser wahrnimmt oder ein Rotlicht: Plötzlich hat man das Gefühl, in diesem Augenblick zu existieren“. Das hat der Filmregisseur Jean-Luc Godard gesagt und er drückt viel von dem aus, was auch Rainer Werner Fassbinder im Leben wichtig war. Dieser hatte einen Lieblingssatz, den er überall hinkritzelte: „Life is very precious, even right now“. Das Leben ist sehr kostbar, gerade in diesem Augenblick. 

Sonntag, 6. September 2015

Reiz-Reaktion-Werbung

Machen, was man will, ach, wie ist das schön!. Abseits der alten philosophischen Frage, ob der Mensch frei sei. Sich für links oder rechts entscheiden, gerade so, wie wir das wollen. Aufsätze darüber geschrieben, auch im Abitur. Was meint Schiller dazu, was Sigmund Freud? Wir sinnieren über unser Oberstübchen und unseren Entschluss, solange wir sind und waren. Unser Gehirn manipuliert uns dabei, möglicherweise. Unser Bewusstsein entscheidet und wir haben allenfalls beschränkten Zugriff. Wer sind wir überhaupt? Doch gemach: Man kann das Bewusstsein, bzw. das Unterbewusstsein tatsächlich von außen beeinflussen, und zwar mit einfachen Tricks. „Priming“ nennt das die Psychologie. 
Wer nutzt das aus? Stimmt! Wie zu erwarten war: die Werbung. Im Grunde ist es das alte Reiz-Reaktion-Ding. Ein bestimmter Reiz hat eine bestimmte Reaktion zur Folge. Ein clever vorbereiteter Reiz löst beim Konsumenten erst einen Wunsch und dann ein bestimmtes Kaufverhalten aus. Neuronale Muster und Gedächtnisinhalte werden gezielt angesprochen. Links oder rechts, Käse oder Wurst, wer in uns entscheidet? Die kleinen alltäglichen Entscheidungen nimmt uns unser Bewusstsein ab, sonst wären wir ja im Dauerstress. Vieles läuft automatisch. Weil das so ist, hat unser Gehirn Ressourcen frei, sich über andere Dinge Gedanken zu machen. Was soll ich einkaufen? Welche Marke hat mich zuletzt beeindruckt und was war ihr Vorteil für mich? Banale Sachen scheinen auf. Ob das wirklich unsere Gedanken sind? 
Unser Bewusstsein ist womöglich nur wie ein Beifahrer. Unser Bewusstsein hat schon im Voraus bestimmt, was wir tun und für was wir uns entscheiden. Das Gehirn will Zusammenhänge herstellen, was zum Beispiel der Film ausnutzt. Muster legen sich über unsere Wahrnehmung, lösen in uns etwas aus. System und Phantasie fordern sich gegenseitig heraus. Verkürzungen kriechen aus sich selbst heraus, entfalten sich. Anspielungen, Assozitionen werden für uns wahr. Wir nehmen eine Szene in Bruchteilen von Sekunden wahr, erleben sie als Chiffre für - sagen wir einmal - Glück.



Samstag, 5. September 2015

Hundewelt (2)

Aus einem Brief:
Ich denke, wir können aber auch von Hunden, von Tieren lernen. Unter anderem vielleicht so etwas wie „sich den Aufgaben der Natur zu stellen“. Ein Hund muss sich zurechtfinden, kaum dass er als Welpe irgendwo von seiner Mutter getrennt wird und in eine neue Welt geworfen wird. Und er tut das mit aller Freude und dem positiven Blick auf diese Welt. Er ergibt sich nicht nur in diees Schicksal, sondern er versucht es zu akzeptieren, zu gestalten, auch wenn er dann manchmal an „unmöglichen“ unverständigen Menschen scheitert, die ihn als „Ding“, als Spielzeug missbrauchen  Wir können von Hunden auch darüber etwas erfahren, wie man Spielregeln einhält. Wie man Konflikte austrägt usw. 
Das alles ist nicht biologistisch gemeint. Es heißt nicht, dass wir alle wie Tiere funktionieren. Aber auch nicht das Umgekehrte. Es ist nur eine sanfte Spekulation abseits aller Weltanschauungen und drängt sich mir nur beim Blick, - zum Beispiel in Hundeaugen auf. Es ist konkret, keine Theorie. Es ist eine mögliche Reaktion auf diese schönen Fragezeichen solcher Augen.

Es liegt alles in diesen Augen.....

Freitag, 4. September 2015

Hundewelt

Aus einem Brief: 
Wo ist der Unterschied zwischen Mensch und Tier genau? Steckt in uns selbst nicht auch ein gutes Stück Tier? Wie weit geht das? Ist es nicht so, dass der Mensch der Natur zunehmend Unrecht antut, ja sie rücksichtslos missbraucht? 
Auf was ich hinaus will: Mich hat oft, sehr oft, der Blick in die Augen eines Hundes fasziniert, das Geheimnis hat mich hineingezogen in dieses Rätsel. Was spricht da zu mir? Welche Emotionen? Das kommt aus einem Hundekosmos. Aber wie sieht dieser Hundekosmos aus? Wir können uns verstehen, diese Augen und ich. Wir spüren das beide. Nur, was löst dieses Verständnis aus? Was ist seine Grundlage? Ist da etwas in unserem Unbewussten, eine Rest aus der Zeit, als wir aus dem Wasser an Land gekrochen sind, damals vor Millionen Jahren? In diesen Augen strömt etwas auf mich zu, - eine unschuldige Freude manchmal auch. Diese Freude ist etwas sehr schönes Beglückendes, wenn man sie wahrzunehmen bereit ist. Vielleicht geht es gar um solche Dinge auch in unserem Leben. Die Essenz. Die Augenblicke im wahrsten Sinne des Wortes. 
Woher kommt die Überheblichkeit des Menschen diesen Wesen gegenüber? Wie kommen wir dazu, sie als „Ding“ zu missbrauchen? Sie sind in einem Zwischenreich mit eigenen Bezüglichkeiten und wenn wir ein bisschen neugierig sind, können wir auch ein bisschen Teil davon sein. Sie zeigen uns ja so vieles davon. Sie zeigen uns Gefühl von der Sorte, die nicht durch allerhand Interessen verdorben ist. Nun ja, unser Verstand sagt, dass der Hund das an den Menschen am besten angepasste Tier der Evolution ist und ihn als Wirt benutzt. Aber genau so funktioniert Natur! Das gehört zu den eigenen Bezüglichkeiten einer Hundewelt. Benutzen ist ja gerade eine menschliche Kategorie. Das setzt die Berechnung voraus. Das Bewusstsein. Also, was ist es,was aus diesen Augen auf uns zuströmt? Vielleicht in dem Moment, zu dem wir eine Weile weg waren und nun von diesen Wesen begrüßt werden?
Das ist nur ein Teil dessen, was mich immer beim Blick in Hundeaugen fasziniert hat. Diese Fragen, diese so freundliche Aufforderung, sich einzulassen auf eine andere Welt.

Donnerstag, 3. September 2015

EU in Europa

Die EU scheint nun angesichts des Flüchtlingsproblems endgültig am Ende zu sein und sich als eine Ansammlung von nationalen Egoismen zu entpuppen. Als ob man das nicht schon vorher gespürt hätte! Doch fette Beamtenpensionen und durch Lobbyarbeit aufgestockte Saläre mögen Konsequenzen aus Ahnungen verhindert haben! Dass so mancher schon angesichts den seltsam unsäglichen TTIP- oder Griechenland-Verhandlungen völlig ratlos war, passt da ins Bild. Natürlich werden nun die Rechtspopulisten aus den Mitgliedsländern triumphieren, was für andere aber keinerlei Anlass sein sollte, darin einzustimmen. Es gilt, ein Europa abseits des großen Geldes und der damit verbundenen Egoismen aufzubauen. Sich dessen bewusst zu werden, dass dies Europa längst existiert abseits dieser unsäglichen Institution EU, die im Moment so kläglich versagt. Solidarität, was ist das für ein Wort? Die EU jedenfalls gibt keine Antwort, Europa schon.       

Mittwoch, 2. September 2015

Flucht in die deutsche Gesellschaft

Stresschöre. Die da oben. Wir da unten. Selbsternannte Eliten. Entscheider. Alles durcheinander. „Nein, da ist doch kein Chaos!. Wir schaffen das schon“ (während unablässig Züge mit versprengten Flüchtlingen in die Bahnhöfe rollen oder Busse in Aufnahmelager rollen und die Vertreter der jeweiligen Kommunen in Panik zu versetzen scheinen). Merkelnde Politiker bedauern mit kalter Managermiene. Lavieren. Mogeln. Es gilt, von PR-Agenturen empfohlenen Optimismus zu verbreiten. Wohlmeinende wie ehemalige Kirchenfunktionäre oder rundliche Frauen mit treuherzigem Augenaufschlag zeigen und bekennen sich in Talkshows. Empörung. Aufschrei. Forderung. Im Sinne eines gutbürgerlich gepflegten Gutmenschentums, mit dem womöglich "die Flüchtlinge" (Asylanten UND „Wirtschaftsflüchtlinge" - in welche Klasse fallen eigentlich Sinti und Roma aus dem Balkan?), die „ihr Leben riskiert haben“ („die wollen doch alle hier nur arbeiten!“), so gar nichts im Sinn haben. Moralisch richtiges Handeln und ethische Verhaltensweise wird hier flott für sich reklamiert, für eine Klasse von Menschen, die ob ihres sensationell guten Einkommens so gar nichts zu befürchten hat und sich im Einklang mit all jenen anonymen Helfern im Hintergrund wähnt (unter vielem anderem besteht der Unterschied: Name, Branding), die natürlich auch ihre eigene Existenz alltäglich bestreiten müssen. Wunderbare Hilfsbereitschaft. Offenheit. Hingabe. Ich, der ich ein Nichts bin, bin stolz auf diese vielen Leute einer selbstlosen Hilfe.
Währenddessen beklagen fette Funktionäre der EU aus dem Off, dass die EU so gar nichts Zählbares zustande bringe und hart (wann war noch gleich der nächste Gipfel zu diesem Thema? Bei der sogenannten Griechenland-Krise war Druck aufgekommen, da ging am Ende doch alles relativ schnell.....?) um einen Kompromiss ringe (wie war das damals eigentlich bei der Finanzkrise mit den Banken? Lösungen? Ach, das war „systemrelevant?“, - wie schnell ging das denn?). Welches Bild gibt Europa in dieser Frage ab? Wie „solidarisch“ ist dieses Europa denn am Ende, wenn's ums Geld geht? Ist Europa der Name einer Festung, die unter der Flagge der Selbsttäuschung steht?
Es gibt Pressekonferenzen mit Fußballspielern, die doch nur wollen, dass es "allen gut geht" und ansonsten kein Problem mit den großen Geldern haben, die im Fußball offenbar im Umlauf sind. Verbreitet ist auch ein Sich abgrenzen von Leuten, die vor den Folgen der „Globalisierung“ (so, wie sie genau diese "Eliten" definieren...) Angst haben und ein soziales Abgleiten fürchten). Aber da ist viel zu wenig Abgrenzung von denen, die politisches Kapital daraus schlagen wollen und ihre vorgestrigen Gesinnungen nicht nur zur Schau tragen, sondern sie aktiv mit allerlei fragwürdigen Aktionen vertreten. Alles in einen Topf. Alles Rassisten. Natürlich sind da die Medienmenschen gerne dabei. Sie haben sich ja auch zu den sogenannten Eliten hinzudefiniert. Sind deren Herolde und Befestiger derer „Philosophie“. Arbeiten am Selbstverständnis dieser Klasse. Und bröckeln doch ab, zerbröseln in White Noise, so sehr sie sich auch um Pfründe zu bemühen scheinen.   

Dienstag, 1. September 2015

Wechselgerüchte und millionenschwere Tatsachen

Wechselgerüchte. Millionenschwere Tatsachen. Fernseheinnahmen. Alles noch zu wenig! Was für ein riesengroßer Schwachsinn dieses Bundesliga-Gedöns doch ist! Letzter Tag im Transfer-Wahnsinn. Auch international. Jedenfalls bei den schwerreichen Ligen, wie in England. Hierzulande regen sich die Dosenbier-schwenkenden Typen, die diesen Mist auch noch unterstützen, gleichzeitig über Wirtschaftsflüchtlinge, "Asylanten" und  "Hartz-IV-Schmarotzer" auf. Aber darüber, dass von diesen durchkorrumpierten Vereinen bis hinauf in die Fifa völlig idiotische Summen für diese Ballspieler verschoben werden, verlieren sie kein Wort. Es sind für sie angehimmelte Stars, die in anderen Welten leben. „Da können wir nicht mit“ habe ich neulich in einem Interview dazu gehört. Alles akzeptiert, denn das sind die in Millionen aufgewogenen „Besten“ (wie auch an anderer Stelle unserer Wirtschaft). Teilweise verdienen sie mehr als diese viel gerügten Konzernlenker aus dem DAX. Angebot und Nachfrage, Unterhaltung rocks! Nur abstoßend, dieses Fußballvolk! Heute ist letzter Tag. Es gilt, Werte zu realisieren. Sich optimal verkaufen. Egal an welchen Verein und wo das Geld herkommt, - Hauptsache, er sie es kann genügend zahlen! Und wir starren gebannt auf den Fernsehschirm.......