Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 27. September 2015

Politik, Menschen, Verdrossenheit

Politik und die Menschen: Politik könnte Lenkungsfunktion haben, im Sinne der Menschen. Beispiel: Gesundheitssystem. In anderen Ländern natürlich schlechter als hier. Aber wollen wir hier zu solchen Verhältnissen? Oder sind die Deutschen stolz auf ihr Gesundheitssystem? Problem nur: die ländlichen Gebiete. Wer in der Stadt (je größer, desto besser...natürlich) eine Praxis sucht, hat einigermaßen Aussicht auf Erfolg. Wer im ländlichen Raum ärztliche Betreuung sucht, muss unter Umständen weit fahren, - sofern er noch kann. Wer nach Zahlenverhältnissen, wieviel Patienten in der Stadt und wieviel auf dem Land pro Arzt betreut werden ollen, wird erstaunt sein. Ein krasses Missverhältnis, das auch Politikern auffallen müsste. Doch die Lage verschäft sich zusehends, „auf dem Lande“ werden die Verhältnisse ziemlich schnell zunehmend unerträglich. Gleichzeitig wird seit Jahren eine ambulante Altenbetreuung propagiert und wird der Trend zum Dasein als Single immer bestimmender. Als alleinstehender alter Mensch habe ich also nahezu keine Aussicht auf zeitnahe kompetente Betreuung, - außer vielleicht im Heim. Wie passt das zusammen? Welches Licht wirft so etwas auch auf die Motivation von Ärzten? Fragen, die erlaubt sein müssen. Ob „die Politik“ ein bisschen zu wenig Verbindung zu den tatsächlichen Lebensverhältnissen von Menschen hat? Ob das zur immer krasser werdenden Politikverdrossenheit beiträgt? Ob es aus Idiologiegründen kein anderes Anreizsystem als den unmittelbaren Profit mehr gibt? Ob dies die Apologeten des Wettbewerbs gezielt aus der Situation heraus kitzeln? Die gegenwärtige Flüchtlingssituation in Deutschland scheint dem zu widersprechen. Scheint. Altruismus. Empathie. Doch auch hier hat sich die Politik zurück gezogen. Lenken und leiten, durchführen, machen und tun: das wird von ehrenamtlichen Kräften besorgt. Die Politik veranstaltet Konferenzen und kümmert sich um Kompetenzen: zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Zwischen europäischen Ländern und anderen Organisationseinheiten. Dabei werden dann Ausschüssen gegründet und Zusammenkünfte im Abstand von 4 Wochen anberaumt. Hm, ob darin auch ein Problem liegt? 

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