Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 22. September 2015

Autos revisisted

Oh weh! Noch gestern hielten die Medienfexe den VW-Mitarbeitern das Mikro unter die Nase. „Was wollt ihr denn? Die andern machen das doch auch alle...“ war oft die Antwort auf eilfertig gestellte Fragen. Wenn das wahr wäre, dann ginge es jetzt steil bergab mit der „reichen und starken Nation“, die doch beliebig viele Menschen bei sich aufnehmen kann, gerade weil sie ja so reich und stark ist. Immerhin gibt die hiesige Automobilindustrie dem Export „starke Impulse“. Oder sogar sehr starke. Made in Germany. Wettbewerb. Ob sie das in Zukunft auch noch tut? Derweil stellen eine dauerlächelnde Kanzlerin und ein grinsender Ex-Kanzler eine Biografie vor, die sich selbst im Einklang mit der Hauptperson verherrlicht und Schröder mit seiner Agenda 2010 als den Retter der deutschen Wirtschaft feiert, was auch die Kanzlerin dann auch in ihrer Lobesrede ausgiebig tut. „Ohne jeden Zweifel“ sei das alles, lässt die Kanzlerin dazu verlauten, und mancher hört auch schon wieder ihr berühmtes Credo „alternativlos“ dahinter. Ob die Hartz 4-Gesetze (der Namensgeber hatte auch seine Probleme mit der Justiz...) nicht wohl dazu beigetragen haben, dass es einer Kaste von Besserverdienenden noch besser geht und die Klasse der armen Schlucker noch schneller in den Abgrund gekehrt wurde?
„Fordern und fördern“, so eine der von den Medien willfährigst kolportierten Begleitphrasen dieser Politik. Schröder wechselte denn auch sehr hurtig zur russischen Gazprom, um dort unter der Oberherrschaft eines "lupenreinen Demokraten" treue Dienste zu tun. 
Die Linken und Teile der SPD fordern dagegen wacker ihre Vermögens- und Finanztransaktionssteuer weiter und vermuten solche Maßnahmen als Allheilmittel gegen die Polarisierung der Gesellschaft. Derweil scheint die Autoindustrie im großen Stil getrickst zu haben und man darf gespannt darauf sein, wie die hiesigen Abgas- und Verbrauchstests ausgehen. Das Kraftfahrtbundesamt scheint da ja in der Vergangenheit beharrlich dran vorbeigeschaut zu haben, dass auch dabei permanent getäuscht worden ist. Sein amerikanisches Pendant tut das offensichtlich nicht. Es geht ja auch gegen einen ausländischen Konzern. Dass Abgas- und Verbrauchswerte manipuliert wurden, es scheint für manche eine offene Sache zu sein, nahezu jeder wusste und weiß offenbar davon. Jetzt ist es aber plötzlich ein "Skandal". Deshalb erhebt sich die Frage: wer kontrolliert eigentlich das Kraftfahrtbundesamt? Und wer den Verkehrsminister? Das wählende Volk?

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