Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 24. September 2015
Auto und Fakten
Wir reiben uns die
Augen. Wir müssen wohl träumen.... Es wird doch tatsächlich
diskutiert, ob nicht andere Autohersteller auch kontrolliert werden
sollten, ob ihre Dieselkisten tatsächlich die angegeben Abgaswerte
erfüllen, - da ein Verdacht besteht, dass „die anderen“ ebenso
getrickst haben. Ja ist das denn nicht schon längst unterwegs?
Müssen denn die USA durchweg die ersten sein? Was soll der ganze
Widerstand gegen TTIP, wenn die EU Abgaswerte hätte, die weit
schlechter als die der USA wären und zudem weniger konsequent
gehandhabt würden als diejenigen in den USA? Haben die USA
diesbezüglich bessere Standards? Welche Rolle spielen da die
öffentlich bestellten Kontrolleure? Müssen sie etwa im Auftrag
ihrer Auftraggeber gezielt wegschauen, weil die deutsche Industrie
wesentlich vom Auto bestimmt wird? Gibt es dort etwa eine Kumpanei
zwischen den Kontrolleuren und den Kontrollierten? Fragen über
Fragen. Alle Fakten müssten auf den Tisch, erklärt die Kanzlerin.
Was sie wohl damit meint? Nun, die USA lassen kontrollieren und schon
jetzt scheint sich abzuzeichnen, dass andere Hersteller auch
tricksen. Ob das bedrohlich wird? Für wen? Für Vorstände? Für
Aufsichtsratsmitglieder, für Gewerkschaftsbosse? Dieser ach so
bemitleidenswerte Winterkorn ist zurück getreten. Und überall wird
heftig diskutiert, ob er von den Manipulationen gewusst hat. Die
Arbeitnehmer ergießen sich in Mitleid für den Boss. Der Mann hat ja
so viel Verantwortung, wurde oft als Begründung für sein
sagenhaftes Salär behauptet. Nun, wie ist's jetzt mit der
Verantwortung? Die trägt er doch völlig unabhängig davon, ob er
etwas gewusst hat oder nicht? Er hätte viel früher zurücktreten
müssen. Für was wird und wurde er denn bezahlt (jetzt wohl mit
einer fürstlichen Abfindung, so, wie das in solchen Kreisen üblich
ist...)???? Mal sehen, was sich noch entwickelt, - selbstverständlich
von den USA aus, denn unsere Kontrollbehörden scheinen ja in einem
Verhältnis der Kumpanei zu den Autoherstellern zu stehen. Auf
Klärung solcher Verdachtsmomente wird ja wohl allzu gerne
verzichtet. Und auf die Qualität der Umwelt scheint es ja angesichts
des Totschlagarguments „Arbeitsplatz“ auch nicht mehr anzukommen.
Gute Luft ist ein Allgemeingut, die auch Betriebe und Unternehmen für
ihre Zwecke verwenden. Oder allgemeiner: Die volkswirtschaftliche
Ebene wird in dieser Hinsicht konsequent zugunsten der
betriebswirtschaftlichen vernachlässigt.
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