Dies
hier habe ich mal wieder auf einem alten Zettel in einem Tagebuch
gefunden, das mein früheres Sein markiert hat. Ich habe öfters
Anwandlungen, mich selbst als Ganzes neu zu suchen, auch in der
Vergangenheit, in der Person, aus der heraus ich mich entwickelt
habe.
Alte
Aufzeichnungen in Tagebüchern sind mir da sehr nützlich. Dies
Fundstück mag wohl in etwa aus der Jahrtausendwende stammen:
Jeder sucht sein kleines, eigenes Paradies, an der
Börse, in der Liebe, beim Lebensabschnittstherapeuten, im Erfolg
oder wenigstens im Fitness-Studio. Jeder sucht Halt in der globalen
Haltlosigkeit und hofft dort anzukommen, wohin er aufgebrochen
ist.....Typen, die ihren Weg gemacht haben, nach oben, nach innen,
seitwärts in die Büsche, geradeaus in die neudeutsche Normalität.
Solche, die es erst auf dem Weg gemacht haben, und solche, die einfach nur weg vom Fenster sind. Auch der laange Marsch ist längst
am Ziel: An der Macht sind alle Grünen grau und fordern den
3-Liter-Panzer. Widerstand ist zwecklos und nur noch als Farce
erkennbaar. Als anständige rot-grüne Mitte sitzen die einstigen
Rebellen positions- und oppositionslos in ihren Nobelcafes und
lernen Grappasorten auswendig. Früher Action, - heute Aktion,
früher Aktionen, - heute Transaktionen. Der mentale Zustand des
Zeitgeists: Anything goes - but nothing comes.
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