Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 16. Juni 2015

Generationengedanken

Dies hier habe ich mal wieder auf einem alten Zettel in einem Tagebuch gefunden, das mein früheres Sein markiert hat. Ich habe öfters Anwandlungen, mich selbst als Ganzes neu zu suchen, auch in der Vergangenheit, in der Person, aus der heraus ich mich entwickelt habe. Alte Aufzeichnungen in Tagebüchern sind mir da sehr nützlich. Dies Fundstück mag wohl in etwa aus der Jahrtausendwende stammen:

Jeder sucht sein kleines, eigenes Paradies, an der Börse, in der Liebe, beim Lebensabschnittstherapeuten, im Erfolg oder wenigstens im Fitness-Studio. Jeder sucht Halt in der globalen Haltlosigkeit und hofft dort anzukommen, wohin er aufgebrochen ist.....Typen, die ihren Weg gemacht haben, nach oben, nach innen, seitwärts in die Büsche, geradeaus in die neudeutsche Normalität. Solche, die es erst auf dem Weg gemacht haben, und solche, die einfach nur weg vom Fenster sind. Auch der laange Marsch ist längst am Ziel: An der Macht sind alle Grünen grau und fordern den 3-Liter-Panzer. Widerstand ist zwecklos und nur noch als Farce erkennbaar. Als anständige rot-grüne Mitte sitzen die einstigen Rebellen positions- und oppositionslos in ihren Nobelcafes und lernen Grappasorten auswendig. Früher Action, - heute Aktion, früher Aktionen, - heute Transaktionen. Der mentale Zustand des Zeitgeists: Anything goes - but nothing comes.  

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