Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 1. Juni 2015
Ernährungszeitgeistmoral
Habe das Buch „Don't go Veggie – 75 Fakten zum
vegetarischen Wahn“ von Udo Pollmer, Georg Keckl und Klaus Alfs
überflogen und einen Beitrag dazu im Fernsehen gesehen. Mir ist das
Buch sympathisch, weil es unerschrocken und unangepasst gegen den
Stachel des Zeitgeists löckt. Es setzt sich mit dem guten Gewissen
des Bio-Biedermeiers auseinander, dass kein Tier für die eigene
Nahrung sterben müsse und keine Landbaufläche verschleudert würde.
Was ist das wert, fragen die Autoren. Wir ziehen hier ein paar
prägnante Thesen heraus. Beim Verzehr würde kein Antibiotikum
mitgeschluckt, wie es beim Fleisch der Fall wäre, so die erste
These. Ach. Veganer und Vegetarier sind für Pollmer Anhänger einer
neuen Religion. Der Lebensmittelchemiker und
Ernährungswissenschaftler will diese Glaubenssätze erschüttern.
Unser Fleischhunger sei gigantisch und habe jedes Maß verloren, so
die gängige Behauptung. „Der Konsum von Fleisch ist über die
Jahre zurück gegangen. Beträgt er heute 60 kg pro Jahr und betrug
er noch vor 25 Jahren 66 kg, war der Verbrauch im Spätmittelalter
100 kg. Wird Agrarfläche verschwendet? Wird es als Weideland für
Tierfutter missbraucht, während doch Nahrung für Menschen darauf
angebaut werden könnte? Nach Angaben der Welternährungsorganisation,
so Pollmer, seien nur etwa 60 % der Agraranbaufläche dafür
geeignet, um tierische Produkte zu erzeugen und Tiere darauf zu
halten. Wenn wir das nicht nutzen würden, so hätten wir nicht mehr,
sondern weniger Nahrung.Was ist mit Soja als Tierfutter, für den in
Südamerika ganze Wälder gerodet werden? Schuld daran ist laut
Pollmer nicht das Tierfutter, sondern der Biosprit, der hier
produziert wird. E 10 tanken vernichtet mehr Wald, als Fleisch essen.
Antibiotika im Fleisch? Die sollen doch für resistente Keime beim
Menschen sorgen? „Die Resistenzen bei Antibiotika sind ein
Problem. Das Erstaunliche ist aber, dass in Ställen diese
Antibiotika noch funktionieren. In den Krankenhäusern funktionieren
sie nicht“, so Pollmer. Harter Stoff. Bedenkenswert. Sicher nicht
als Generalausrede brauchbar. Aber ein Bremsklotz gegenüber den
gängigen Behauptungen. Bleibt das ethische Argument. Gegen die
heutige Form der Massentierhaltung.
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