Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 17. August 2021

Vielgestaltigkeit der Welt reloaded

Folgendem Ausdruck bin ich jüngst begegnet: „Geworfenheit, Der Mensch als Entwurf“. Diese Worte gehen auf den Philosophen Martin Heidegger (1889-1976) zurück und sollen eine Art Vorläufigkeit signalisieren. Heidegger ist ja als Geheim-Nazi längst diskreditiert, nachdem er zuvor vom Bildungsbürgertum angebetet wurde. Der verdachtsfreie Philosoph Sören Kierkegaard (1813-1855) schreibt in seinem Buch „Der Begriff Angst“: „Der Mensch ist ein seltsam zusammengesetztes Wesen, das für sich selbst ein Problem ist“. Wir sind Teil und Ganzes. Der Mensch ist Widersprüchlichkeit. Nicht das „Entweder-oder“ sondern das „Sowohl-als-auch“. Es geht darum, Widersprüche auszuhalten. Wir müssen deshalb kreativ sein. Immer neu begreifen. Auch uns selbst. Wichtig: Die Entfaltung von verschiedenen Seinsmöglichkeiten. Der übergeordnete Sinn wird uns dabei allerdings zunehmend entzogen. Wir können aber unter anderem erkennen, dass da eine Daseinslust und Daseinsfreude existiert, die mit ihrer Vielfalt zu tun hat. Wir als Menschen haben die Freiheit. Also lass uns den Sinn nicht nur suchen, sondern ihn für uns selbst produzieren, wenn er sich nicht ohnehin selbst einstellt. Den Sinn des Lebens selbst schaffen? Folgendes geht auch auf Kierkegaard zurück: Bei ihm ist der Begriff „Geist“ sehr wichtig. Geist hat bei ihm nichts mit bloßem „Verstand“ oder reiner Vernunft zu tun. Er ist vielmehr „Bewusstsein unseres Bewusstseins“. Gedanken und Gefühle, Geschmäcker und Gerüche, Erinnerungen und Träume, unsere inneren Welten insgesamt sind darin aufgehoben. An dieser Stelle sei von mir vermerkt, dass auch Musik und Bilder dieser Welt, also Fotos, dazu gehören.

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