Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 13. August 2021

Integration von Widersprüchen

Sonderbare Blogs? Vermischung von Erscheinungsformen als Untauglichkeit? In Wirklichkeit strebe und strebte ich nicht nur durch meine Blogs die Integration von Text, Musik und Foto an, als eine Form von Ganzheitlichkeit, etwas, was mir immer schon vorschwebte. Ich entdecke immer wieder Gemeinsamkeiten dieser meiner Medien: etwa die Aufmerksamkeit für das Ungewöhnliche und das Unalltägliche, dass ich abseits aller gesellschaftlicher Vorstellungen einzubauen versuche in meine Umsetzungen. Wieso schreibe ich „gesellschaftlich“? Weil ich diese Komponente stark empfinde, weil sie mir spätestens auch seit meinem Soziologie-Studium geläufig ist, weil ich mich vieles auf Sozialisation und Ökonomie zurückzuführen traue und auch dadurch die fundamentale Veränderbarkeit menschlicher Dinge behaupte. Die Veränderbarkeit von Sicht- und Hörweisen hat mich oft getrieben, etwas, von dem ich immer mehr in Richtung allgemeiner Resignation abkomme. Ich will nicht spinnert, esoterisch oder Avantgarde sein, den Ehrgeiz und die Energie habe ich nicht mehr. Eigentlich will ich nur die Summe meiner Perspektiven zusammenführen, aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, will an den Rändern meiner Betrachtungsweisen das Populäre mit dem Elitären verbinden, das Komplexe mit dem Einfachen, das Dunkle mit dem Hellen, das Vordergründige mit dem Hintergründigen, will einfach den Zusammenfall von Gegensätzen anstreben, was anscheinend für die meisten Menschen nicht unbedingt nachvollziehbar scheint. Der Zuspruch der mir bei diesem Unterfangen entgegen kam, hielt sich durchaus Grenzen, was sich von mir nicht mühelos in Motivation umsetzen ließ. Auch schien kein Bedürfnis zum Dialog da zu sein, auch etwas, was mich immer getrieben hatte: der aufmerksame Dialog, der bereit ist, auf andere Sichtweisen einzugehen und ein Stück weit mit ihnen zu gehen, um zu sehen, wohin das führen möge, ohne Ambitionen, ohne Imponiergehabe und falsches Beharrungsvermögen. Dabei sehe ich mich immer mehr dem Bedürfnis nach so schnellen eindeutigen wie einfachen Fragen und Antworten gegenüber, die eine weiter gehende Kommunikation oft unmöglich zu machen scheinen. Ob die Welt vielleicht nicht gar so eindeutig beschaffen ist, ob sie nicht allzu oft ein Abwägen und Ringen um Einstellungen nötig macht? Ob „Fakten“, die man sich wohl erst erschließen muss, dabei nicht eine Art von Startrampe, eine Basis für Folgendes sein können? Nicht verstehen? Macht nichts.

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