Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 12. April 2020

Wiederholungen des Nichts

Es ist mir viel zu viel davon die Rede, was WIR jetzt machen sollen oder wollen. Mit diesem WIR scheint mir ausschließlich Deutschland gemeint zu sein. Über Europa scheint mir niemand mehr zu diskutieren. Europa scheint mir eine gute Idee für gute Tage zu sein. An schlechten Tagen schließen alle sofort die Grenzen und machen auf Nationalstaat. Meiner Meinung nach geht das aus vielen Gründen gar nicht. Ich befürchte, dass sich solch ein Verhalten auch noch gewaltig rächen wird. Und überhaupt, was macht Afrika?: Ich würde gerne darüber informiert werden. Es fehlt mir auch eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Tod. Mit der Idiologie des Neoliberalismus und ihren Konsequenzen für den Alltag. 
Außerdem halte ich den nicht abreißenden Druck der Medien nicht mehr aus: Mir kommt es so vor, als gäbe es nur noch ein Thema unter bestimmten Aspekten und als sei es schlicht zu viel für mich. Auf der einen Seite die fröhlichen Werbespots, die so tun, als sei alles nicht so schlimm und als ginge bald alles weiter wie bisher. Ihre „kolateralen“ Wirkungen will ich gar nicht weiter erwähnen: Ich finde sie peinlich. Die albernen Rateshows tragen bei mir auch nicht viel zur Ablenkung bei. An die "Verantwortlichen": Ob man sein TV-Programm hätte besser überdenken sollen? Wenigstens das? 
In den Expertenrunden des TV sitzen Virologen (nichts gegen diese Leute….! Wir brauchen sie....) Doch für mich erheben sich Fragen, die nirgendwo beantwortet werden: Wir müssen offenbar alle infiziert werden, damit die Herdenimmunität gewährleistet ist. Gilt das auch für die alten Leute? Auch ich möchte nicht unbedingt infiziert werden... muss ich unweigerlich in diesen Test (Infiziert/nicht infiziert) gehen, ob ich sterben muss oder - immun werde? Werde ich der Depp sein, wenn ich zu lange damit warte? Weil ja die Intensivbetten wohl immer knapper werden und die Lage sich verschärfen wird? 
Masken und Schutzkleidung. Gibt es da nicht erhebliche Versäumnisse und hat es dazu nicht frühzeitig Studien gegeben, die das jetzige Szenario samt den Mangelsituation exakt voraus gesagt haben? Wieso halten sich die Verantwortlichen da schadlos und machen sich mit PR-Aktionen beliebt? Welchen Einfluss haben Figuren wie der amerikanische Präsident auf das Infektionsgeschehen? Kann man das einigermaßen klar benennen? Überhaupt: wie hängt Populismus damit zusammen?) Da sitzen meist bestimmte (überwiegend dieselben) Finanzleute, die darüber sprechen, wie man an Zuschüsse kommt und wie man mit Börsenverlusten umgehen solle. Über Masken und gewisse Zahlen weiß man aber zu wenig (z.b. die von Merkel dauernd gebrauchte Zahlen..). Alles neu, noch nicht da gewesen - und deshalb können auch Experten dazu nichts sagen? Scheint ein Totschlagargument und eine immer passende Ausrede zu sein. Digital und Home Office: schon okay. Aber die dauernden Wiederholungen, müssen die sein?

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